Schlagwort: Mobilitätsgerechtigkeit

Frühling

Die Forsythienblüte leitet den Erstfrühling ein. Im Vollfrühling brechen dann die Knospen von Apfel und Flieder auf. So poetisch beschreibt GeoSphere Austria, die ehemalige Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, die Etappen des Frühlings unter dem Blickwinkel der Vegetation.

Tatsächlich kommen die ersten Blüten heuer um circa eine Woche früher als im 30 Jahres-Schnitt „und mehr als zwei Wochen vor dem Durchschnitt im Zeitraum 1961-1990, der von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war“, so Helfried Scheifinger von GeoSphere. Im Grunde kein Problem für die Landwirtschaft und Gärten, wenn nicht der Frost die Blüten noch vom Baum wirft.

Über die App www.naturkalender.at sammelt der Klima- und Wetterdienst übrigens Naturbeobachtungen. Mit dem kostenlosen Programm kann man auch vergleichen, wo die eigene Region in ihrer Entwicklung über das Jahr gerade steht. Zusätzlich fließen die Beobachtungen in Forschungsprojekte ein.

Technik und Naturbewusstsein müssen sich nicht ausschließen, im Gegenteil. Seit ich die App „Birdnet“ benutze, die Vogelstimmen bestimmt, sehe und höre ich die Umgebung meiner Wohnung ganz anders.

Auch das Shoppen via Handy und Computer wird zunehmend rehabilitiert. Erst vor kurzem hat eine Studie gezeigt, dass die gebündelte Auslieferung von Paketen die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Einkauf mit längerem Anfahrtsweg um rund die Hälfte senken kann. Die Studie im Auftrag der Post wird übrigens durch Untersuchungen aus Deutschland bestätigt. All zu häufige Retouren fressen die bessere Öko-Bilanz allerdings wieder auf.

Da hilft es wohl, etwas Abstand zu Fast Fashion zu halten, seine Kleidergrößen nicht in kurzer Zeit drastisch zu verändern und nicht schon mit dem Vorsatz zu bestellen, dass man ohnehin einen Großteil der Ware wieder retournieren wird.

Ihr

Franz Zeller

https://help.orf.at/stories/3209922/

40.000 Arten in der weltgrößten Saatgutbank

Millennium Seed Bank

Mehr als 2,4 Milliarden Pflanzensamen lagert die Millennium Seed Bank in der südostenglischen Grafschaft Sussex. Das Projekt unter der Leitung des Kew Instituts ist auf die Konservierung von Wildpflanzenarten spezialisiert. Im Saatguttresor auf Spitzbergen lagern hingegen Getreide- und Nutzpflanzensamen.

Mit den Samen einer Orchidee und eines Affenbrotbaums hat die Millennium Seed Bank nun die 40.000 Arten-Grenze überschritten. 40% aller Pflanzenarten weltweit gelten als vom Aussterben bedroht.

https://science.orf.at/stories/3218108/

Weniger arbeiten muss nicht klimafreundlich sein

Zwischen Arbeitsdruck und Konsumwahn

Eine Reduktion der Arbeitszeit kann helfen, Emissionen zu reduzieren. Geschäftsreisen fallen weg, und der Energiebedarf für Kühlen, Heizen und Computerbetrieb im Büro reduziert sich. Eine schwedische Studie zeigte 2015, dass jedes Prozent weniger Arbeitszeit 0,8% Schadstoffe pro Haushalt einspart. Denn Menschen unter Zeitdruck tendieren zu schnellen, oft klimafeindlichen Lösungen: Es wird weniger repariert, stattdessen Neues gekauft, lieber ein Taxi genommen als ein Weg gesundheits- und lebensqualitätsfördernd zu Fuß zurückgelegt.

Andererseits führt mehr Freizeit nicht automatisch zu einem klimafreundlichen Leben. Bei gleich viel Geld und mehr Freizeit würden Menschen ihr Konsumverhalten möglicherweise ausdehnen und mehr Flugreisen unternehmen, meint der Wiener Soziologe Dominik Klaus.

Es gehe vielmehr um einen generellen Wertewandel.

https://science.orf.at/stories/3218077/

Gewinn durch Energiekrise

Nature-Studie

Eine Untersuchung unter Mitwirkung des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC zeigt, dass die Energiekrise nicht zwingend zu Wohlstandsverlust und Einbrüchen in der Wirtschaftsleistung führen muss. Je nach politischer Ausgestaltung könnten Klima UND Wirtschaft davon profitieren, etwa durch verpflichtende Effizienzmaßnahmen. Es gebe „durchaus die Chance, den Europäischen Green Deal und den Weg hin zur Klimaneutralität zu beschleunigen“, so Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Instituts.

https://www.mcc-berlin.net/news/meldungen/meldungen-detail/article/die-energiekrise-koennte-fuer-klima-und-wirtschaft-doppelt-guenstig-ausgehen.html

Kurz gemeldet

An sieben von zehn Tagen übersteigt die Feinstaubbelastung weltweit den Grenzwert. Während die Konzentration in Europa sinkt, ist sie in China, Südostasien und Nordafrika besonders hoch. Die kleinen Partikel, vorwiegend aus der Verbrennung wie etwa aus dem Straßenverkehr, dringen in die Lunge ein und können sogar bis ins Herz gelangen. Allein in der EU sollen im Jahr 2020 240.000 Menschen vorzeitig an der Belastung durch Feinstaub gestorben sein.

https://science.orf.at/stories/3218150/

Auch wenn Batterien nicht mehr für den Einsatz im Auto taugen, können sie noch ein Jahrzehnt genutzt werden. Diese Eigenschaft machen sich jetzt Firmen zunutze, die die ausgedienten Akkus zusammenschalten und als Großspeicher etwa für Solarparks verwenden.

https://orf.at/stories/3307026/

Tipp

Dass man auch Veranstaltungen nachhaltig auslegen kann, das zeigt unter anderem die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Am 20. März führt sie im Schlosstheater Schönbrunn in Wien mit Studierenden Joseph Haydns „Die Schöpfung“ als FairAnstaltung auf. Begleitet wird die „nachhaltige Schöpfung“ von einer Ausstellung, die sich der umweltverträglichen Zukunftsgestaltung widmet.

https://www.mdw.ac.at/veranstaltung/?v=2812847&g=55871

Mobilitätsgerechtigkeit

Hörtipp

Manche Gegenden sind sehr gut mit dem Öffentlichen Verkehr erreichbar, in anderen

Regionen wie der Südsteiermark, dem Südburgenland oder dem Waldviertel ist der „Transport für alle“ nur in Resten vorhanden. Das wirft in mehrerlei Hinsicht Fragen nach der Gerechtigkeit auf: Während etwa Menschen im Speckgürtel, der ohnehin von meist Gutverdienenden bewohnt wird, auf ein Auto verzichten können, müssen Bewohner entlegener Gegenden sehr viel vom Familienbudget für die Mobilität, namentlich ein eigenes Auto, ausgeben. Sie sind damit bei ohnehin mäßigem Einkommen auch noch zu einer un-ökologischen Fortbewegung gezwungen. Die DIMENSIONEN erkunden die Mobilitätspolitik unter dem Gesichtspunkt der sozialen Gerechtigkeit.

https://oe1.orf.at/artikel/701358/Mobilitaetsgerechtigkeit