Schlagwort: Methan

Viel Widersprüchliches

Der Mensch tut sich schwer mit Statistik. Und deshalb auch mit dem Wort Risiko. Trotzdem werde ich Sie kurz dreimal mit Wahrscheinlichkeiten behelligen müssen, die keine absoluten Antworten liefern, sondern quasi Denkfiguren für unsere Zukunft sind.

So steigt etwa das Risiko für Wetterextreme rasant. Fast drei Viertel der Weltbevölkerung könnten innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte von Starkregen, Hitze oder Dürre betroffen sein. Die Erderwärmung schreitet so rasch voran, dass sich Menschen wie Ökosysteme nicht mehr schnell genug daran anpassen können, sagt eine norwegische Studie. Schaffen wir es wiederum, den Treibhausgasausstoß zu reduzieren, sinkt diese Zahl auf 20 Prozent, das wären dann „nur mehr“ 1,5 Milliarden betroffene Menschen. (Weiter unten werden Sie von auf den ersten Blick widersprüchlichen Emissionszahlen lesen.)

Eine Prognose, die nicht in Stein gemeißelt ist, lieferte jüngst auch das Complexity Science Hub in Wien. Demnach könnten die Verluste des Bruttoinlandsprodukts durch den Klimawandel bis zu 20 Prozent betragen und damit 30mal höher sein als bisher angenommen. Das Forscherteam hat nicht nur die direkten Auswirkungen der Erderhitzung beachtet, sondern auch Schäden, die etwa durch die weltweite Vernetzung der Lieferketten zustande kommen. Isoliert betrachtet, würden die BIP-Verluste durch Wasserstress oder Hitze in Europa weniger als 1 Prozent betragen, weil der Kontinent über eine hohe Anpassungsfähigkeit verfügt. Aber in Südasien sind Verluste bis zu 15% zu erwarten und in Zentralasien bis zu 7%. Durch die Abhängigkeit von der „asiatischen Werkbank“ könnten die Klimawirkungen in Asien und anderen Kontinenten auch bei uns aufschlagen. Dem Modell liegt die Annahme zugrunde, dass sich die globale Mitteltemperatur bis zum Jahr 2100 um 4,5 Grad erwärmt.

Mit einer interessanten Prognose hat heute auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK aufhorchen lassen. Als wissenschaftlich allgemein akzeptiert gilt, dass die Erderhitzung arme Länder und arme Bevölkerungsschichten am meisten trifft. Sie tragen die größten wirtschaftlichen Risken durch den Klimawandel. Wie das PIK in einer Nature-Studie zeigt, wächst aber das Risiko für Reiche und reiche Länder am schnellsten. Auch daran ist die weltweite Verflechtung der Lieferketten schuld. Fällt die Lieferung von Mikrochips aus Taiwan aus, steht in Europa die Autoindustrie still.

Der Klimawandel scheint sich zu demokratisieren, oder wie der PIK-Wissenschaftler Anders Levermann meint: „Verbraucher und Verbraucherinnen auf der ganzen Welt werden unabhängig von ihrem Einkommen zunehmend Herausforderungen durch die globale Erwärmung gegenüberstehen – ohne Klimaschutz werden wir diese irgendwann nicht mehr bewältigen können.“

Und das ist immerhin der Regler, mit dem wir an den vorher beschriebenen Risiken „schrauben“ können.

Viel Emissionsreduktion durch wenige Klimaschutz-Entscheidungen

Politischer Maßnahmenmix ist entscheidend

Ein Forscherteam hat 1.500 Klimamaßnahmen in 41 Ländern untersucht und die Effektivität von CO2-Steuern genauso ausgewertet wie von Vorschriften für klimafreundliche Gebäude. Dabei zeigte sich, dass nur wenige politische Interventionen zu großen Effekten führen und es einen Mix von Maßnahmen braucht. So führe etwa ein isoliertes Verbot von Kohlekraftwerken zu keiner merkbaren Emissionsreduktion, wenn es nicht begleitet werde von CO2– und Energiesteuern.

Die 63 Fälle erfolgreicher Klimapolitik haben der Studie zufolge zu Emissions-Rückgängen von durchschnittlich 19 Prozent geführt. In Österreich konnte keine einzige substanzielle Emissionsreduktion im Gebäude-, Strom- oder Industriesektor identifiziert werden, so der an der Studie beteiligte österreichische Klima- und Umweltökonom Moritz Schwarz. Besser ist die Situation im Verkehrssektor. Dort sieht Schwarz klimafreundliche Preisanreize durch Mineralölsteuern und besonders CO2-Steuern. Diese Maßnahmen seien – auch wenn sie zum Teil isoliert umgesetzt wurden – schon sehr wirksam.

https://science.orf.at/stories/3226410

Niedrigste CO2-Emissionen seit 1990

Treibhausgas-Reduktion

Scheinbar im Widerspruch zur vorherigen Studie stehen die jüngsten Emissionsentwicklungen: Die Treibhausgas-Emissionen sind in Österreich 2023 gegenüber dem Jahr zuvor um 6,4 Prozent gesunken. Damit wurden 4,7 Millionen Tonnen CO2 weniger als im Vorjahr emittiert und der niedrigste Ausstoß seit 1990 erreicht. In den vergangenen zwei Jahren sind die Treibhausgas-Emissionen somit um insgesamt 11,9 Prozent gesunken.

Laut Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist der Rückgang nur zu einem geringen Teil auf wirtschaftliche Schwankungen oder die mildere Witterung zurückzuführen. Für den Rückgang beim CO2-Ausstoß sei einerseits die Abkehr von Heizöl und Erdgas verantwortlich, andererseits aber auch der Ausbau der Erneuerbaren sowie eine bessere Wärmedämmung von Gebäuden.

Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, braucht es auch weiterhin ein jährliches Emissionsminus zwischen 4 und 5 Prozent, so Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt.  

Methanemissionen im Rekordtempo

Ausstoß Richtung 3 Grad-Erwärmung

Methan ist über 100 Jahre gerechnet etwa 25mal klimawirksamer als Kohlendioxid. Derzeit liegt seine Konzentration in der Atmosphäre etwa 160 Prozent über dem vorindustriellen Niveau von 1750. Zwar haben sich 158 Länder verpflichtet, ihren Methanausstoß in diesem Jahrzehnt um 30 Prozent zu reduzieren und damit die Erderwärmung um 0,2 Grad zu vermindern. Tatsächlich steigen die Emissionen aber schneller als je zuvor.

Nur die Europäische Union und Australien haben ihren durch Menschen verursachten Methanausstoß in den letzten zwei Jahrzehnten verringert, während die größten Zuwächse aus China und Südostasien kamen.

https://science.orf.at/stories/3226632

Kurz gemeldet

Der Sommer 2024 war weltweit der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979. Er lag 0,69 Grad über dem Mittel der Jahre 1991-2020.

https://orf.at/stories/3368693

Hörtipp
Was heimische Fischzucht nachhaltig macht

Auch unter den Fischen sind nicht alle gleich, zumindest nicht vor dem Gesetz. In Forellenzuchten dürfen bis zu 180 Tiere auf einem Quadratmeter gehalten werden, während ein Zuchtkarpfen in Österreich auf durchschnittlich 15 Quadratmeter Teichfläche residieren darf. Dazu kommt, dass etwa Forellen und Saiblinge wie alle Raubfische mit Fischmehl gefüttert werden müssen, das großteils aus Meeresfischen gewonnen wird. MOMENT – NACHHALTIG LEBEN geht deshalb der Frage nach, worauf man in Sachen Nachhaltigkeit beim Kauf heimischer Fische achten kann und woher Spitzenköche Fisch aus Österreich beziehen.

https://oe1.orf.at/player/20240903/768718

Hinten nach

„Milderung, Schadensbegrenzung, Abschwächung“: So etwa könnte man die deutsche Bedeutung des Wortes „mitigation“ umschreiben, das immer wieder im Umfeld von Strategien zur Bewältigung des Klimawandels fällt. Dieses Wort enthält ein gerüttelt Maß an Desillusionierung, vermittelt es doch, dass wir die Erderwärmung in absehbarer Zeit nicht mehr zurückschrauben können. Stattdessen müssen wir mit den Folgen umgehen lernen, uns anpassen, den Schaden begrenzen.

Wie ein in dieser Woche veröffentlichtes Papier der EU zeigt, hat sich Europa noch nicht ausreichend auf die laufenden und kommenden Veränderungen eingestellt. Und dies, obwohl Europa jener Kontinent ist, der sich weltweit derzeit am schnellsten erwärmt.

Extreme Hitze, Dürre, Waldbrände und Überschwemmungen, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, werden sich in Europa selbst in den optimistischen Szenarien der globalen Erwärmung verschlimmern und die Lebensbedingungen auf dem gesamten Kontinent beeinträchtigen, schreibt die Europäische Umweltagentur (EUA) in ihrer ersten Klimarisikobewertung und warnt vor „katastrophalen“ Folgen.

Die europäischen Strategien und Anpassungsmaßnahmen würden nicht mit den sich rasant verschärfenden Risiken Schritt halten, so die EUA. Das trifft selbst Bereiche, die jetzt noch nicht akut sind. Denn viele Maßnahmen zur Stärkung der Klimaresilienz brauchen viel Zeit. Verstreicht sie ungenutzt, sind wir irgendwann zu spät dran.

„Unsere neue Analyse zeigt, dass Europa mit dringenden Klimarisiken konfrontiert ist, die sich schneller entwickeln als unsere gesellschaftliche Vorsorge“, bringt die Direktorin der Umweltagentur, Leena Ylä-Mononen, die europäische Zögerlichkeit auf den Punkt.

Südeuropa etwa ist durch mehrere Klimarisiken gefährdet, durch Waldbrände gleichermaßen wie durch die Auswirkungen von Hitze und Wasserknappheit auf die Landwirtschaft. Auch die Arbeit im Freien und die menschliche Gesundheit leiden durch die Erderwärmung. „Überschwemmungen, Erosion und das Eindringen von Salzwasser bedrohen tief gelegene Küstenregionen Europas, darunter viele dicht besiedelte Städte.“

Allein in Griechenland reduzierten Waldbrände im Jahr 2023 die landwirtschaftliche Produktion um 15 Prozent. Mehr als 40 Milliarden Euro betrugen laut EU-Kommission die Schäden der Überflutungen 2021 in Deutschland und Belgien. Seit 1980 belaufen sich die Schäden der Klimaerwärmung in Europa auf 650 Milliarden Euro. Und die Umweltbehörde prognostiziert: 1.000 Milliarden Euro pro Jahr wird uns die Erderhitzung in Zukunft kosten, weil Ernten und Böden verloren gehen, weil sich Krankheiten ausbreiten, die man bisher nur von Fernreisen kannte, weil Steuereinnahmen sinken oder immer mehr und größere Schäden zu beseitigen sind. 

Als Reaktion auf die Warnungen der EUA hat die EU-Kommission diese Woche einen Klimaaktionsplan präsentiert, dessen zentrale Maßnahmen hier nachzulesen sind.

Acht von 36 Klimarisiken beurteilt die Umweltagentur als „besonders dringlich“: Es gehe darum, „Ökosysteme zu erhalten, die Menschen vor Hitze zu schützen, Menschen und Infrastruktur vor Überschwemmungen und Waldbränden zu schützen und die Tragfähigkeit europäischer Solidaritätsmechanismen, beispielsweise des Solidaritätsfonds der Europäischen Union, zu sichern.“

Als ökologisch besonders bedroht gelten Meeres- und Küstenökosysteme. Aber auch an Land gilt: Intakte Ökosysteme sind effektive Puffer für Auswirkungen des Klimawandels. Verlieren sie diese Fähigkeit, besteht die Gefahr von Kaskadeneffekten auf Bereiche wie Ernährung, Gesundheit, Infrastruktur und Wirtschaft.

Insofern zahlt es sich aus, noch genauer auf den Erhalt von Ökosystemen zu schauen und all jene, die bereits gelitten haben, zu reparieren – so wie es die EU kürzlich mit dem Nature Restoration Law angeregt hat.

Um es ohne Blümchenromantik zu formulieren: Die Natur braucht uns nicht. Wir brauchen die Natur.

Schnellere Reduktion von Methanemissionen im Energiesektor notwendig

Methan I

Zum Schutz des Klimas müsse die Freisetzung von Methan bei der Öl- und Gasförderung deutlich sinken, warnt die Internationale Energieagentur (IEA) diese Woche.

Laut einem neuen Bericht der IEA seien 2023 knapp 120 Millionen Tonnen Methan bei der Förderung der beiden fossilen Energieträger freigesetzt worden – eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Dazu kamen rund zehn Millionen Tonnen Methan aus Bioenergiequellen wie der Nutzung von Biomasse. Die Hauptverursacher sind die USA, Russland und China.

Methan ist für fast ein Drittel des globalen Temperaturanstiegs seit der Industriellen Revolution verantwortlich und der Energiesektor die zweitgrößte Emissionsquelle aus menschlichen Aktivitäten.

Obwohl sich Methan in der Atmosphäre schneller verflüchtigt als Kohlendioxid, trägt es während seiner kurzen Lebensdauer viel stärker zur Erderwärmung bei. Daher sei die Senkung der Methanemissionen eine der besten Möglichkeiten, die globale Erwärmung zu begrenzen und die Luftqualität kurzfristig zu verbessern, so die IEA. Um die Klimaziele zu erreichen, ist bis 2030 eine Senkung des Methanausstoßes um 75 Prozent nötig.

Hielten sich die Staaten an ihre Zusagen auf der Weltklimakonferenz in Dubai im Dezember 2023, würde allein dies den Methanausstoß bis 2030 halbieren. Zudem sind Maßnahmen zur Reduktion von Methanemissionen kostengünstig oder sogar gewinnbringend, da sie den Verlust von wertvollem Erdgas vermeiden.

news.ORF.at

Weltweiter Methanausstoß höher als angenommen

Methan II

Bei der Förderung von Öl und Gas tritt etwa durch Lecks in den Leitungen deutlich mehr Methan ungenutzt in die Atmosphäre aus als bisher angenommen. Das legt eine neue Nature-Studie nahe. Eine Analyse von sechs Förderregionen in den USA zeigt, dass dort fast drei Prozent des geförderten Methans entweichen, dreimal mehr als die US-Regierung derzeit berücksichtigt.

Methan ist über 20 Jahre betrachtet rund 80-mal klimawirksamer als Kohlendioxid, bleibt allerdings nur 10 Jahre in der Atmosphäre. Obwohl Methan-Emissionen nur etwa drei Prozent des anthropogenen Treibhausgas-Ausstoßes ausmachen, haben sie bereits 0,5 Grad zur durchschnittlichen Erderwärmung beigetragen. „Geminderte Methan-Emissionen würden also vergleichsweise schnell klimawirksam. Etwa 40 Prozent der menschenverursachten Methan-Emissionen entstehen in der Energiewirtschaft“, wie das deutsche Science Media Center (SMC) schreibt. Zudem sind nur wenige der untersuchten Förderanlagen für die Hälfte der Methanemissionen verantwortlich, was effektive Gegenmaßnahmen erleichtern könnte. Den finanziellen Verlust für die fördernden Unternehmen schätzen die Forschenden auf über eine Milliarde US-Dollar, so das SMC.

Home | Science Media Center Germany

Wärmerekorde in den Weltmeeren

Seit einem Jahr nur mehr Höchstwerte

Bereits seit rund einem Jahr liegt die mittlere Oberflächentemperatur des Nordatlantiks an jedem einzelnen Tag auf dem höchsten Tagesstand seit Messbeginn vor rund 40 Jahren – meistens sogar mit einem großen Abstand zum bisherigen Tagesrekord. Das zeigen Daten der Plattform Climate Reanalyzer.

Die Tagesrekorde des Nordatlantiks begannen am 7. März 2023, in den Weltmeeren insgesamt starteten sie am 14. März.

„Wenn man sich anguckt, wie die Temperaturentwicklung in den Ozeanen der anderen 40 Jahre war, kann man sehen, dass die derzeitige Erwärmung wirklich weit außerhalb der natürlichen Schwankungen liegt“, sagt Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Das Great Barrier Reef etwa erlebt durch die hohen Wassertemperaturen gerade seine fünfte Korallenbleiche innerhalb von acht Jahren.

Die Plattform Climate Reanalyzer wird von der University of Maine betrieben, die Daten stammen unter anderem von Satellitenmessungen.

(Zum Teil wörtlich übernommen von science.orf.at)

https://science.orf.at/stories/3223939

Kurz gemeldet

Auf der indonesischen Insel Sulawesi ist es Forschenden gelungen, ein abgestorbenes Korallenriff innerhalb von nur 4 Jahren zu revitalisieren. Besonders die hohen Wassertemperaturen setzen den Korallen zu, wie etwa jetzt vor der Küste Australiens.

https://science.orf.at/stories/3223936

Die Arktis könnte im September, dem Höhepunkt des arktischen Sommers, in den nächsten Jahren eisfrei werden. Seit Beginn von Satellitenmessungen des Packeises im Jahr 1978 ist seine Fläche im Schnitt um 78.000 Quadratkilometer pro Jahr geschrumpft.

https://science.orf.at/stories/3223990

Tipps

Klima Biennale Wien

Vom 5. April bis zum 14. Juli findet die erste Klima Biennale Wien statt, ein interdisziplinäres Festival, das Kunst, Design, Architektur und Wissenschaft zum Thema Klimawandel verbindet. Mit mehr als 60 Partnern wird die ganze Stadt zur Bühne für kreative Lösungen und gesellschaftlichen Dialog.  100 Tage lang machen sich die unterschiedlichsten Disziplinen auf die Suche nach einer nachhaltig-lebenswerten Zukunft und beschäftigen sich gleichzeitig mit den gesellschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels.

Die Biennale Zentrale ist im KunstHausWien untergebracht, das gerade nachhaltig saniert wurde. Bespielt werden aber auch der Projektraum Garage mit modularen Werkstätten, Repair-Cafés und Workshops oder ein Areal am Nordwestbahnhof.

Klima Biennale Wien

Ausstellung: Klima.Wissen.Handeln

Eine neue Dauerausstellung im Technischen Museum in Wien versucht die Verbindung von Klimakrise und anderen großen Umweltthemen aufzuzeigen. Mittels vieler Beispiele aus dem Alltag führt sie vor, wie die Erderwärmung mit der Biodiversität, Wassermangel oder Entwaldung zusammenspielt. Dabei fehlt es auch nicht an positiven Maßnahmen wie etwa der gelungenen Reduktion ozonschädigender Substanzen durch die Weltgemeinschaft.

Zwei Medienstationen in Kooperation mit der ESA und Ars Electronica Solutions zeigen mit Aufnahmen von Erdbeobachtungssatelliten schrumpfende Seen, schmelzende Gletscher und die zunehmende Bodenversiegelung. 

Ein Highlight der Ausstellung ist der immersive und interaktive Erlebnisraum „The Future Simulator“. Die BesucherInnen können dort durch ihr Abstimmungsverhalten die Zukunft beeinflussen und sehen unmittelbar, wie sich ihre Entscheidungen auf unser Leben in den kommenden Jahren auswirken.

https://www.technischesmuseum.at/ausstellung/klima_wissen_handeln

Hörtipp

Natur aus dem Rhythmus

Wenn die Hasel blüht, beginnt für die Biologie der Vorfrühling. Doch viele solcher Ereignisse verschieben sich durch die globale Erhitzung. Heute liegt der durchschnittliche Blühbeginn der Hasel in Mitteleuropa einen ganzen Monat vor dem Durchschnitt der letzten 200 Jahre. Manche Organismen wie allergene Pflanze kommen gut mit der Verschiebung zurecht, andererseits gerät durch Spätfröste und Ähnliches das austarierte Verhältnis zwischen Blühphasen und Bestäubern oder zwischen Jägern und Beutetieren aus dem Gleichgewicht. Die DIMENSIONEN haben nachgefragt, wie sich der Rhythmus der Natur verändert.

https://oe1.orf.at/programm/20240306#752287/Natur-aus-dem-Rhythmus

Europa als Klima-Ground Zero

In den Herbstferien packte sich die Familie zusammen und fuhr mit dem Nachtzug nach Paris. Ich mag die ÖBB und ich genieße die Beinfreiheit in den Zügen. In der Realität war in Sachen Komfort noch viel Luft nach oben. Die Liegewagen kamen tief aus dem letzten Jahrhundert. Sie waren sauber, aber recht ausgeschlafen empfing uns der Gare de l’Est nicht.

Das will ich den ÖBB gar nicht zum Vorwurf machen. Die Bestellung moderner Garnituren dauert mehrere Jahre, was jede Erneuerung von vornherein zu einem langwierigen Projekt macht. Bis sich die Mittelstrecke per Bahn etabliert, wird es wohl ebenfalls noch lange Zeit brauchen.

Dazu kommt das alte Preisthema: Per Flugzeug wäre die Reise nach Paris nur halb so teuer gewesen. Nun kann man sich den Mehrpreis schön rechnen, weil man durch die nächtliche Fahrt 1-2 Übernachtungen spart. Trotzdem. Das Problem liegt nicht in den Bahnkosten, sondern in der altbekannten Tatsache, dass Fliegen einfach zu billig ist.

Jeder Flug ist eine Umverteilung von Kosten zu Lasten der Nicht- und Wenigflieger. So beziffert das deutsche Umweltbundesamt die direkten Klimaschäden bei Flügen unter 2000km mit 5 Cent pro Personenkilometer. Auf der Kurzstrecke sind die Schäden noch höher.

Dazu tragen nicht nur die 3,15 Kilogramm CO2 bei, die pro Liter verbranntem Kerosin entstehen. Auch Beiprodukte wie Ruß, Wasserdampf und Stickoxide heizen den Planeten auf. Die Kondensstreifen etwa führen zur Bildung von Cirrus-Wolken, die einerseits Sonnenstrahlen reflektieren (was positiv im Sinne der Kühlung des Planeten wäre), andererseits aber auch die Abstrahlung von Wärme unter ihrem Schirm verhindern. Rechnet man diese Effekte dazu, ist der Erwärmungseffekt des Luftverkehrs etwa dreimal so groß wie bei der alleinigen Betrachtung seiner Kohlendioxid-Emissionen. Und damit ist das Flugzeug das klimaschädlichste Verkehrsmittel pro Personenkilometer.  

Aber es geht hier nicht um Flug-Scham. Und es wäre vermessen, von jedem einzelnen zu fordern, die Welt durch den Verzicht auf Flugreisen zu retten. Große Lösungen können nur politisch sein. Und dazu gehört nicht eine völlig erratische Bevorzugung eines Verkehrsmittels, dessen wahre Kosten sozialisiert werden, sondern eine gesamtgesellschaftliche Betrachtung der Kosten einzelner Transportvarianten samt entsprechender Verteilung von Fördermitteln.

Sehr nett fand ich zum Transportthema übrigens einen Link, auf den ich via @_benjamintd und Twitter stieß: Auf https://www.chronotrains.com/de können Sie sich für jeden Punkt in Europa anzeigen lassen, wieweit Sie es mit der Bahn von dort aus in 5 Stunden schaffen. Damit erhalten Sie auch ein gutes Bild bereits ausgebauter Hochgeschwindigkeitsnetze samt noch existierender „weißer Flecken“ auf der europäischen Bahn-Landkarte.

Europa fiebert

Doppelt so starke Erhitzung wie im globalen Schnitt

Seit 1991 steigen die Temperaturen in Europa pro Dekade um rund 0,5 Grad. Damit erwärmt sich der Kontinent doppelt so schnell wie der Globus als Gesamtheit. Das zeigt der Klimazustandsbericht Europa der Weltwetterorganisation (WMO).

In der Arktis und in höheren nördlichen Breiten führt die Klimakrise zu einer noch stärkeren Erhitzung. Zum „kontinentalen Fieber“ trägt auch die physikalische Tatsache bei, dass sich die Luft über Kontinenten generell stärker erwärmt als über dem Meer.

In Folge der starken Erwärmung haben die Alpengletscher seit 1997 zum Beispiel 30 Meter an Eisdicke verloren, über dem höchsten Punkt Grönlands, auf 3.200 Meter Höhe, regnete es im Sommer 2021 zum ersten Mal. Das Abschmelzen des grönländischen Gletschers trägt maßgeblich zum Ansteigen des Meeresspiegels bei.

Die Arktis erwärmt sich gar dreimal schneller als der globale Durchschnitt. Johan Rockström, der Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK nennt Europa deshalb den „planetaren Ground Zero“ bei den Auswirkungen der Klimakrise.

https://science.orf.at/stories/3215864/

Noch mehr Rekorde

Im Jänner 2022 wurde in der Arktis der stärkste Sturm seit Beginn der Aufzeichnungen beobachtet. Er führte nicht nur zu einer verstärkten Eisschmelze, sondern auch zu 8 Meter hohen Wellen, zu Spitzenwindgeschwindigkeiten und dem tiefsten dort jemals gemessenen atmosphärischen Druck von 932 Millibar.

https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2022JD037161

2021 erreichten die Methan- und CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre neue Höchststände.

Rekordanstieg bei Methan-Emissionen – science.ORF.at

Der Oktober 2022 war der wärmste Oktober der Messgeschichte.

Klimaerwärmung: Wärmster Oktober der Messgeschichte – science.ORF.at

Kurz gemeldet

Die Zahl der Nebelstunden am Bodensee nimmt ab. Das liegt zum einen an der Erderwärmung, zum anderen aber auch an einer saubereren Luft.

Weniger Nebel am Bodensee – science.ORF.at

Die Macht der Sonne: Erneuerbare Energien im Nahen Osten

Hörtipp

37 Quadratkilometer ist der größte Solarpark Afrikas groß. Er steht mit seinen 6 Millionen Photovoltaikmodulen in Ägypten. Das von politischen Krisen und Menschenrechtsverletzungen gebeutelte Land ist aber nicht das einzige im Nahen Osten, das sich zunehmend um erneuerbare Energien annimmt. Auch Staaten, die bisher Vermögen mit ihren dreckigen fossilen Rohstoffen verdient haben, versuchen sich an nachhaltigen Energieprojekten. Ob das mehr ist als Greenwashing, hat diese Woche das JOURNAL PANORAMA in einer hörenswerten Reportage beleuchtet.

https://oe1.orf.at/player/20221103/697521

Gas und Kohle/ Teufel und Beelzebub

Es war mir bis vor kurzem nicht bewusst: Erdgas gilt als Brückentechnologie, weil es angeblich nur halb so klimaschädlich ist wie Kohle. Diese Rechnung geht aber völlig an der Nutzungsrealität vorbei.

Tatsächlich entsteht bei der Verbrennung von Erdgas im Vergleich zur Kohle nur halb so viel CO2. Die Bilanz ist aber eine mathematische Schönung. Rechnet man die Klimawirkung aus Erdgas von der Erzeugung über den Transport bis zur Verbrennung, hat es keinerlei ökologische Vorteile mehr gegenüber der Kohle.

Erdgas ist im wesentlichen Methan – ein Treibhausgas, das je nach betrachtetem Wirkungszeitraum 25 – 80mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Jedes Methan-Molekül in der Luft erhitzt die Atmosphäre weiter. Laut Christoph Dolna-Gruber von der Österreichischen Energieagentur entweichen weltweit etwa 4 Prozent des Erdgases schon vor der Verbrennung durch Lecks in den Leitungen und Speichern. Am stärksten tragen die USA und Russland zu diesen Methanemissionen bei. Der Bremer Umweltphysiker John Burrows kommt zum Schluss, dass „eine Leckage von ungefähr zwei bis drei Prozent Erdgas ausreicht, um jeglichen Vorteil der Verbrennung von Erdgas zu beseitigen.“

Kohle und Erdgas können also beide nicht in die Energiezukunft führen.

Überzogene Hoffnung stecken viele momentan auch in E-Fuels – das sind synthetisch mit erneuerbaren Energien erzeugte Kraftstoffe, die Diesel und Benzin ersetzen sollen. Die Automobilindustrie hofft, mit den E-Fuels ihre Verbrennungsmotoren mit Adaptierungen länger einsetzen zu können.

In der jetzigen technischen Realität sind E-Fuels aber weitaus ineffizienter als etwa ein Auto mit Elektroantrieb. Das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung hat schon 2021 errechnet, dass Motoren mit E-Fuels im Vergleich zu reinen Elektromobilen fünfmal so viel Energie verbrauchen. Sie werden zwar mit Hilfe von erneuerbarem Strom hergestellt, in der Breite sinnvoll macht sie das aber noch lange nicht, auch wenn sie klimaneutral erzeugt werden. Durch den hohen Energiebedarf sind die synthetischen Kraftstoffe zudem sehr teuer.

Eventuell werden sie in Mobilitätssparten ihren Nutzen finden, wo sich keine elektrischen Antriebe einsetzen lassen, wie in Flugzeugen. Trotzdem will sich die EU die E-Fuel-Hintertür auch in der Automobilbranche offenhalten. Warum, das lesen Sie im ersten Beitrag des Newsletters.

Emissionsfreie Neuwagen ab 2035

EU

Während das EU-Parlament einen kompletten Verzicht auf Verbrennungsmotoren ab 2035 fordert, wollen die Länder emissionsfreie Verbrenner weiterhin ermöglichen. Auf Druck Deutschlands können mit klimaneutralen E-Fuels betriebene Autos auch nach 2035 zugelassen werden.

Umweltschutzorganisationen kritisieren den Kompromiss im Rat der Umweltschutzminister:innen als „verwässerten Verbrennerausstieg“. Antje von Broock, die Geschäftsführerin des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) nennt das Bekenntnis zu E-Fuels „eine Scheinlösung, sie sind ineffizient, nicht automatisch klimaneutral und werden auf absehbare Zeit teuer sowie begrenzt verfügbar bleiben.“ 

Auch die scientists4future sprechen sich aufgrund der schlechten Effizienz der E-Fuels gegen den Kompromiss aus, der noch einmal mit dem Parlament abgestimmt werden muss. „Es ist praktisch ausgeschlossen, dass bis 2035 genügend Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, um einen nennenswerten Anteil des Verkehrs mit sauber erzeugten E-Fuels zu betreiben. E-Fuels für PKW und leichte Transporter zu propagieren ist nichts anderes als ein Versuch, die Energie- und Verkehrswende zu verzögern“, so scientists4future in einer Aussendung.

EU-Länder einig: Neuwagen ab 2035 nur noch emissionsfrei – news.ORF.at

E-Fuels: Verbrenner-Aus mit „Aber“ – news.ORF.at

Stellungnahme-synthetische-Kraftstoffe-Layout.pdf (scientists4future.org)

UNO-Ozeankonferenz

Artenschutz

Die Vereinten Nationen haben eine Milliarde US-Dollar Hilfe für 100 Küsten- und Inselstaaten angekündigt, die unter der Verschmutzung, der Überfischung und der Erwärmung der Weltmeere leiden. Die kleinen Staaten erleiden durch die rücksichtslose Nutzung der Meere jährlich einen geschätzten Schaden von einer Billion Dollar. Das wurde am Dienstag auf der UN-Ozeankonferenz in Lissabon bekannt. Sie findet mit zweijähriger Verspätung in Portugal statt.

Seit den 1990er-Jahren hat der Fischfang um 60 Prozent zugenommen. Laut Welternährungsorganisation FAO waren 2019 bereits 35,4 Prozent aller Bestände überfischt.

Die Weltmeere beherbergen rund 80 Prozent des Lebens auf dieser Erde. UNO-Generalsekretär António Guterres forderte u.a. drastische Maßnahmen zur Bekämpfung der Verschmutzung mit Plastik und anderem Müll.

Weltmeere: UNO-Ozeankonferenz startet mit eindringlichen Forderungen – science.ORF.at

Kurz gemeldet

Die Bioethikkommission hat unter dem Titel „Die Klimakrise als ethische Herausforderung“ Empfehlungen zum politischen Umgang mit der Erderhitzung erarbeitet. Sie widmet sich im Papier auch den neuen Strategien der Klimakatastrophen-Leugner und konstatiert: „Da sich die Auswirkungen des Klimawandels auf Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Waldbrände, Überschwemmungen und Wirbelstürme nicht mehr herunterspielen lassen, hat sich die Taktik von ursprünglicher Leugnung hin zu Verzögerung und Ablenkung verlagert.“

Die Erderhitzung wirkt sich nicht auf alle Extremwetterereignisse gleich aus. Am stärksten beeinflusst sie Hitzewellen, wie eben in Italien. Das belegt eine Studie der Victoria University of Wellington.

Um die weltweite Abholzung zu vermeiden, haben sich die 27 EU-Umweltminister:innen auf eine Richtlinie zu „entwaldungsfreien Produkten“ geeinigt. Davon betroffen sind etwa Palmöl, Holz, Kaffee, Kakao und Soja, sowie Rindfleisch, Leder, Schokolade und Möbel, für die keine Wälder mehr gerodet werden dürfen. Verantwortlich für die Lieferkette und die „verbindlichen Sorgfaltspflichten“ sind die importierenden Unternehmen.

Hörtipp

Ob man einen überschwemmten Garten nun auf die Klimakatastrophe mit ihren vermehrten Extremwetterereignissen zurückführt oder nicht: In MOMENT erzählen unterschiedlichste Menschen, wie sie mit der Verwüstung ihrer Gärten umgehen – von besseren Simulationen der möglichen Überschwemmung bis hin zum Bau einer kleinen Staumauer, um das private Paradies zu retten.

https://oe1.orf.at/player/20220627/682804

CO2-Steuer als Teuerungsbremse

Diese Woche war klimapolitisch so wechselhaft wie das Wetter. Dass die CO2-Steuer in Österreich nicht so kommt, wie geplant, scheint mittlerweile fix. Statt im Juli wird sie wohl erst im Oktober eingeführt. Die Bepreisung mit 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid haben Umweltschutzorganisationen ohnehin wiederholt als zu niedrig kritisiert, weil dies keinen Steuerungseffekt habe.

Auf den ersten Blick wirkt die Verschiebung sozial, um die jüngsten Teuerungen bei fossilen Energieträgern abzufedern. Auf den zweiten Blick könnte der neue Termin aber auch eine wenig durchdachte, populistische Panikreaktion sein. Das legt zumindest eine Studie der deutschen Mercator-Stiftung nahe, die im Mai erschienen ist. Der Bericht empfiehlt, auch angesichts der Energiekrise an der CO2-Steuer festzuhalten, sie jedoch als Umverteilungsinstrument zu nutzen. Wichtig sei die Rückerstattung der Einnahmen. „Das Festhalten am Fahrplan für die CO2-Bepreisung … ist mit Blick auf den Wohlstand die richtige Strategie – sofern der Staat die entsprechenden Einnahmen weitgehend durch Steuersenkungen oder Transfers an die privaten Haushalte zurück verteilt“, so das „Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change“.

Die Energiekrise trifft die Geringverdiener am meisten. Das sind aber gleichzeitig jene, die auch am klimafreundlichsten leben – eine Gleichung, auf die ich in diesem Newsletter schon mehrfach hingewiesen habe. Nutzt man die Einnahmen aus der CO2-Steuer, um finanziell Schwächere zu unterstützen, hält man die finanzielle Belastung durch die verteuerten Energieträger real ebenfalls niedrig und belohnt Klimaschutz. Ein Wegfall der Kohlendioxid-Bepreisung führt nur zu niedrigeren Energiekosten ohne Lenkungseffekt.

Ruppig ist das Klima derzeit auch in Brüssel. Das EU-Parlament hat eine Reform des Emissionshandelssystems abgelehnt. Um die Klimaziele 2030 (-55% CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990) zu erreichen, war geplant, auch die Treibhausgase aus dem Verkehr und dem Gebäudebereich, zusätzlich zum bestehenden Emissionshandelssystem für die Großindustrie, mit einem Preis zu belegen. Darüber hinaus sollten Importe von Zement und Stahl aus wenig klimafreundlicher Erzeugung über einen CO2-Zoll verteuert werden.

Der Großteil der Abgeordneten stimmte schlussendlich gegen das schon vermeintlich akkordierte Paket, weil es durch zu klimafeindliche Abänderungsanträge kurz vor der Abstimmung verwässert worden wäre. Nun liegt es wieder im Umweltausschuss des EU-Parlaments.

Aber zwischen Bremsen und Vertagen gibt es auch Positives zu berichten. Ab 2035 dürfen in der EU keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden, so zumindest ein Beschluss des EU-Parlaments, der noch mit den Staaten abgestimmt werden muss. Und Österreich wird nächste Woche voraussichtlich ein Verbot für Gasheizungen in Neubauten verabschieden sowie einen Fahrplan für den Ausbau alter Ölheizungen.

Entlastungspaket: Verschiebung von CO2-Steuer wohl fix – news.ORF.at

Warum der CO2-Preis trotz Energiekrise steigen sollte – Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) (mcc-berlin.net)

Rückschlag für EU-Klimapaket: Abstimmungen im EU-Parlament gescheitert – news.ORF.at

Steigende Temperaturen trotz Emissionsstopp

Was wäre wenn – Klimaszenario

Mit welcher Verzögerung sich der Planet abkühlen würde, selbst wenn schlagartig alle Treibhausgas-Emissionen zum Erliegen kommen: das haben Wissenschafter:innen um Michelle Dvorak von der University of Washington simuliert. In Nature Climate Change berichten sie, dass die Temperaturen zuerst noch ansteigen und erst nach einigen Jahren sinken. Das liegt paradoxerweise zum Teil an der kurzzeitig kühlenden Wirkung von Aerosolen aus der fossilen Verbrennung, diese mildern zumindest vorübergehend die Wirkung der Emissionen. Wichtiger ist allerdings die langfristige Wirkung der Treibhausgase: CO2 bleibt sehr lange in der Atmosphäre, Methan wird immerhin innerhalb von rund 10 Jahren wieder abgebaut.

Und so kommt die Studie zum Schluss, dass selbst bei einer (unwahrscheinlichen) Reduzierung der Emissionen auf null im Jahre 2029 die 1,5 Grad-Grenze mit 66prozentiger Wahrscheinlichkeit überschritten wird, selbst wenn die Temperaturen später wieder sinken.

Zunächst schnellere Erwärmung nach Emissionsstopp – science.ORF.at

Alpen ergrünen

Klimawandel

Sogar vom Weltall aus ist sichtbar, dass die Alpen immer grüner werden. Das zeigt ein Vergleich von Satellitenbildern aus den Jahren 1984 bis 2021. Demnach erscheinen 80% der alpinen Fläche heute grüner als noch vor 40 Jahren. „Grünere Berge reflektieren weniger Sonnenlicht und führen daher zu einer weiteren Erwärmung – und damit zu einer weiteren Schrumpfung der reflektierenden Schneedecke“, so die Studienautorin Sabine Rumpf von der Universität Basel.

Ergrünen der Alpen vom All aus sichtbar – science.ORF.at

Kurz gemeldet

Das Mikroplastik hat auch die Antarktis erreicht. In jeder einzelnen Probe haben Wissenschafter:innen kleine Plastikbestandteile im antarktischen Schnee nachgewiesen, vor allem PET und noch 12 weitere Polymere.

Umwelt: Mikroplastik im Schnee der Antarktis nachgewiesen – science.ORF.at

Libellen sind Profiteure der Erderwärmung. Der Bestand von Schmetterlingen und Heuschrecken nimmt in Summe hingegen ab, wie eine Analyse von 200 Insektenarten zeigt.

Manche Insekten profitieren von Erderwärmung – science.ORF.at

Reparatur der Zukunft

Tipp

Noch bis zum 20. Juni sucht die Ö1-Initiative „Reparatur der Zukunft“ nach Ideen für Klimainnovationen. Das kann ein nachhaltiger Salz-Vitalofen ebenso sein wie eine Secondhand-Kleidertausch-App oder ein Klimadashboard, das permanent dokumentiert, wo Österreich bei der Bewältigung der Klimakrise steht. Einreichungen in Form kurzer Videoclips sind in Deutsch und Englisch möglich. Eine Jury wird die originellsten Projekte auszeichnen. Interessante Ideen gehen auch im RADIOKOLLEG auf Sendung.

https://oe1.orf.at/zukunft

Grüne Haut gegen Hitzesommer in der Stadt

Hörtipp

24mal stieg die Temperatur in Wien oder Graz im vergangenen Sommer über 30 Grad. Städte sind besonders anfällig für Hitzetage, weil Asphalt und Beton die hohen Temperaturen besonders gut speichern und dann auch nachts abgeben. Ein Mittel gegen die Erhitzung der Stadt sind begrünte Dächer. Sie sind gleichzeitig Hitzeschild, Dämmung und Luftfilter, bringen aber auch Natur zurück in die Häuserfluchten. MOMENT-NACHHALTIG LEBEN zeigt in einer Reportage, wie grüne Wände und Dachbegrünungen das Mikroklima in der Stadt beeinflussen.

https://oe1.orf.at/nachhaltigleben/oekologie

Klimaschutz = Naturschutz = Armutsbekämpfung

Und wieder liegt eine Murmeltierwoche hinter uns – mit der Wiederholung von Dingen, die wir schon oft gehört haben, die aber nicht oft genug gesagt werden können: Klimaschutz ist auch Armutsbekämpfung und Naturschutz. Die jüngsten Berichte des Weltklimarates haben auf diesen Zusammenhang hingewiesen, und diese Woche tun es auch Berichte des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung PIK und des WWF zusammen mit dem Roten Kreuz.

„Klimafolgen wie etwa Wetterextreme oder Folgen der Naturzerstörung erhöhen zum Beispiel die Risiken für die Landwirtschaft, also für die Einkommen der Bäuerinnen und Bauern, für die Lebensmittelpreise, und letztlich für die Ernährung und Gesundheit aller“, sagt Björn Sörgel vom PIK. Umgekehrt machen eine gesunde Artenvielfalt und eine nachhaltige Bewirtschaftung die Lebensräume resilienter gegen klimatische Veränderungen.

„Gezielte Maßnahmen zum Schutz der Natur können klimabedingte Katastrophen um über ein Viertel verringern. Das würde nicht nur unzählige Menschenleben retten, sondern gerade in den ärmsten Regionen der Welt Schäden in Milliardenhöhe verhindern”, wie auch WWF-Programmleiterin Hanna Simons betont.

So sieht das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung die UN-Nachhaltigkeitsziele untrennbar mit den Pariser Klimazielen verbunden sowie mit den 2010 beschlossenen Aichi-Biodiversitätszielen. In keinem der drei Bereiche ist die internationale Staatengemeinschaft auf Kurs, um die Ziele auch tatsächlich zu erreichen.

Wie schon öfter angemerkt, gilt: Je reicher eine Gesellschaft bzw. eine Personengruppe innerhalb einer Gemeinschaft, umso mehr Klimaschäden richtet sie an. Begüterte fliegen etwa weitaus mehr als Menschen mit wenig finanziellem Spielraum. Deshalb verlangt der Klimaschutz auch nach Umverteilung: Als wichtiges Mittel der Umverteilung nennt das PIK eine CO2-Emissionsabgabe. Sie könnte an jene gehen, die treibhausgassparsam leben.

Aber selbst eine Bepreisung von Kohlendioxid ist keine Generallösung: Während Indien laut PIK damit einen Großteil der Mittel aufbringen könnte, die für das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele (u.a. Abschaffung von Armut und Hunger oder das Bereitstellen von leistbarer und sauberer Energie) nötig sind, wird Afrika dafür Milliardenhilfen brauchen.

Und so meint auch PIK Direktor Ottmar Edenhofer: „Es ist halt leider nichts kostenlos. Entweder wir zahlen weiterhin für die Schäden an Klima und Natur, und damit letztendlich auch für menschliches Leid. Oder wir zahlen für die Lösungen.“

PIK-Policy Paper: “Joint implementation of the Sustainable Development Goals, climate change mitigation and biosphere protection: Policy options for tackling multiple crises simultaneously”

WWF-Report: „Working with Nature to Protect People: How Nature-based Solutions Reduce Climate Change and Weather-Related Disasters“

G7 verabschieden sich von Kohlestrom

Energiewende I

Die größten Industrienationen der Welt (u.a. Deutschland, Frankreich und die USA) wollen bis 2035 Strom weitgehend CO2-frei erzeugen. Damit verbunden ist ein Ausstieg aus Kohlekraftwerken. Darauf haben sich die G7 in Berlin geeinigt. Auch ineffiziente und klimaschädliche Subventionen für fossile Energien sollen bis 2025 auslaufen.

Ambitioniert sind die Ziele auch beim Methan, das als etwa 25mal so klimaschädlich gilt wie Kohlendioxid. Sein Ausstoß (er kommt vor allem aus der Tierhaltung) soll weltweit bis 2030 um 34% sinken.

Die G7 haben sich auch darauf geeinigt, ärmere Länder bei der Energiewende und den Folgen der Erderwärmung zu unterstützen. Die Gelder, die Entwicklungsländer für die Anpassung an den Klimawandel erhalten, sollen bis 2025 gegenüber 2019 mindestens verdoppelt werden.

Als nächsten Schritt wollen die G7 die G20 ins Boot holen. Die G20-Staatengruppe verursacht 80% der weltweiten Emissionen.

Quelle: APA

Noch mehr Photovoltaikförderung

Energiewende II

Die Förderung für Photovoltaik wird um 40 Millionen Euro aufgestockt. Das hat das Klimaschutzministerium diese Woche bekanntgegeben. Mit den 40 Millionen der ersten Förderrunde wurden 11.000 PV-Anlagen unterstützt. Für die zweite Förderrunde ab 21. Juni stehen nach der Erhöhung 60 Millionen Euro zur Verfügung.

https://www.orf.at/#/stories/3268993/

Photovoltaikförderungen-Österreich

Der schwierige Weg zu nachhaltigem Kerosin

Energiewende III

Der Anteil der Flugbranche am CO2-Ausstoß der EU wird auf rund 3,8 Prozent geschätzt. Als Hoffnungsträger für „grüneres“ Fliegen gelten Sustainable Aviation Fuels (SAFs). Sie können beispielsweise aus gebrauchtem Speiseöl und Altfetten hergestellt werden.

Bereits in drei Jahren sollen alle EU-Staaten zumindest 2% des Kerosins durch SAFs ersetzen. Größere Mengen des nachhaltigeren Flugbenzins sind allerdings auch noch nicht verfügbar. Und zudem ist es fünf- bis neunmal so teuer wie das (nicht-besteuerte) fossile Kerosin.

Zum Klimawandel trägt übrigens nicht nur der enorme CO2-Ausstoß der Flugzeuge bei, sondern auch die Bildung von Kondensstreifen. Sie führen zur Bildung von Wolken, die wiederum zur planetaren Aufheizung beitragen.

https://orf.at/stories/3266129/

Kurz gemeldet

Die Stadt Paris will in ihren 1.300 Kantinen künftig an zwei Tagen pro Woche ausschließlich vegetarische Mahlzeiten servieren. Darüber hinaus sieht der Ernährungsplan des Stadtrats bis 2027 nur mehr nachhaltige Gerichte in den Pariser Krippen, Schulen, Altersheimen und kommunalen Betrieben vor.

https://www.orf.at/#/stories/3268961/

Knappes Holz

Hörtipp

Bäume formen unsere Landschaft, Holz unsere Kultur – vom Bauen bis zum Heizen. Dabei ist Holz weitaus mehr als ein Rohstoff für Gebäude und Energie. Es ist eine wertvolle Faser, für die sich mittlerweile viele Industriezweige interessieren. Wald ist auch ein riesiger Kohlenstoffspeicher und Teil der grünen Lunge dieses Planeten – und vielleicht auch deshalb viel zu schade zum Verbrennen, dauert es doch Jahrzehnte, bis ein neuer Baum nachgewachsen ist. Gleichzeitig wird der Rohstoff immer knapper. Was Europa nicht selbst decken kann und importieren muss, holzt man andernorts ab. Ein RADIOKOLLEG über eine unterschätzte und rarer werdende nachwachsende Ressource.

Wirtschaft – oe1.ORF.at

Methan-Spitze

15.4.2022

Im Grunde könnte ich jeden Newsletter im Stil von Wolf Haas und seinem (Anti-)Helden Brenner beginnen: „Jetzt ist schon wieder was passiert!“ Diesmal ist ein neuer Methan-Rekord passiert. Andererseits löst ständig irgendein Klima-Rekord einen anderen ab. Es braucht manchmal etwas emotionale Beherrschung, nicht dagegen abzustumpfen. So habe ich den zweithöchsten Methan-Wert der Geschichte in einem science.orf.at-Artikel aus dem Juli 2020 gefunden.

Methan baut sich in der Atmosphäre zwar viel schneller ab als Kohlendioxid. Über 20 Jahre gerechnet ist seine Treibhaus-Wirkung aber 80mal stärker als jene von CO2.

Woher der jüngste Rekord genau kommt, ist unklar. Bekannte Quellen sind die Viehzucht, fossile Brennstoffe, Erdgaslecks oder Deponien. Erreichen die Permafrostböden den drohenden Kipppunkt, werden auch sie große Mengen Methan emittieren.

Seit der vorindustriellen Zeit ist der Gehalt in der Atmosphäre jedenfalls auf mehr als das zweieinhalbfache gestiegen. 2021 war das Jahr mit dem stärksten Anstieg in der Messhistorie.

Feiertagsbedingt habe ich diesmal den News-Teil eher kurz gehalten und empfehle Ihnen stattdessen eine Reihe sehr lohnender Sendungen rund um Klima und Nachhaltigkeit – von einem Hörbild über persönliche Erfahrungen mit dem Klimawandel bis hin zu DIMENSIONEN über Natur aus zweiter Hand.

Stärkster Methananstieg seit Beginn der Messungen – news.ORF.at

Methan – die unerkannte Gefahr – oe1.ORF.at

Waldschädlinge werden aggressiver

Erderhitzung

Durch den Klimawandel nehmen Extremwetter wie Dürren zu. Je öfter ein Baum an Wassermangel leidet, umso anfälliger wird er für Insekten. So hat die Zahl der Nadelwälder in Europa, die durch Insektenbefall abgestorben sind, laut einer neuen Studie in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Widerstandsfähigkeit von Wäldern etwa gegen den Borkenkäfer hängt fast ausschließlich von der Anzahl und Dauer der erlebten Trockenheitsphasen ab. Gleichzeitig begünstigt die Erderwärmung auch die Vermehrung von Schädlingen wie Kieferborkenkäfern. Von den tausenden untersuchten Nadelbäumen waren 30% von holzbohrenden Käfern befallen.

Waldschädlinge werden aggressiver – science.ORF.at

Nur mehr 2-Grad-Ziel machbar?

Wackelige Prognose

Wenn alle Regierungen ihre bisher gemachten Zusagen für Klimaschutzmaßnahmen einhalten, ist zumindest das 2-Grad-Ziel erreichbar. Das meint ein internationales Forscher:innen-Team in einer Studie, die in Nature publiziert wurde. Andere Wissenschafter:innen kritisieren die Ergebnisse allerdings als zu optimistisch. So geben auch die Studien-Autor:innen selbst nur eine Wahrscheinlichkeit von 48-58% für die Richtigkeit ihrer Prognose an.

Einerseits seien die Angaben von Regierungen oft sehr vage, andererseits seien Faktoren wie Änderungen in der Landnutzung oder die Abholzung der Regenwälder nur schwer kalkulierbar.

Gängige Prognosen gehen auf Basis der derzeitig zugesagten Klimaschutzmaßnahmen von einer Erwärmung über 3 Grad aus.

Klimaerwärmung: Zwei-Grad-Ziel erreichbar – wenn alle Zusagen einhalten – science.ORF.at

Kurz gemeldet

Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird einen rund 41 Milliarden Euro schweren Fonds schaffen, um vor allem ärmeren und Schwellenländern bei der Anpassung an den Klimawandel zu helfen. Die Förderung soll ab Oktober verfügbar sein.

IWF will 45-Mrd.-Fonds für Auswirkungen des Klimawandels – news.ORF.at

Hörtipps

Klimakrise – eine persönliche Annäherung

Als Elisabeth Weilenmann 2017 erstmals von irreversiblen Kipppunkten im ökologischen System hört, ist das ein Schock für sie. Es ist der Sommer, in dem sich Greta Thunberg aus Sorge um die Erderwärmung auf die Straße setzt. Zuerst versucht sich Weilenmann mit privatem Engagement – Einkaufen im Bio-Markt oder Teilnahme bei Demonstrationen – von ihren Ängsten zu befreien. Aber nicht immer gelingt die Loslösung von der erdrückenden Kraft apokalyptischer Szenarien. Aus ihrem Erleben der Klimakrise zwischen Resignation und Hoffnung hat die Autorin u.a. über Gespräche mit ihrem Vater sehr persönliche HÖRBILDER gemacht.

https://oe1.orf.at/nachhaltigleben/klima

Klimarettung Elektromobilität?

Vielen erscheinen Elektroautos als Lösung aller Umwelt- und Klimaprobleme. Tatsächlich ist ein E-Mobil – je nach Größe – schon nach 25.000 oder 30.000 Kilometern ökologischer als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Ab diesem Zeitpunkt hat es seine aufgrund der Batterie höheren CO2-Emissionen bei der Erzeugung sozusagen abgedient. Gleichzeitig gibt es weitaus effektivere Formen des Transports, zum Beispiel den öffentlichen Verkehr. Sabine Nikolay beleuchtet in einem vierteiligen RADIOKOLLEG Licht- und Schattenseiten der Elektromobilität.

https://oe1.orf.at/nachhaltigleben/oekologie

Natur aus zweiter Hand

Kiesgruben können zu einem Totalverlust von Natur führen, bei sorgsamer Renaturierung aber auch zu Biodiversitäts-Hotspots werden. Kathrin Horvath zeigt in den DIMENSIONEN, dass sich in den Abbaustätten sogar seltene und gefährdete Arten ansiedeln. Für Amphibien wie die Gelbbauchunke oder die Knoblauchkröte müssen die Kiesgrubenbetreiber allerdings Flachwasserzonen herstellen oder Abbruchkanten mit Brutröhren der spatzengroßen Uferschwalbe eine Weile unbewirtschaftet lassen.

https://oe1.orf.at/nachhaltigleben/oekologie

Österreichs Industrie und der Gasausstieg

Ein JOURNAL PANORAMA zeigt in einer Reportage, wie stark etwa Papier-, Aluminium- oder Zementindustrie von der Gasversorgung abhängig sind.

https://oe1.orf.at/nachhaltigleben/wirtschaft