Ich gehöre zu jenen Menschen, die Rasen nicht unbedingt als Non-plus-Ultra der Gartengestaltung empfinden – nicht zuletzt deshalb, weil ich zur Rasenpflege einfach zu faul bin. Auch eine Wiese mit Gänseblümchen tut’s für mich. Aber ich empfinde das Ministück Grün, in dem unser Haus im Wienerwald steht, als Entspannungsoase. Die Aufteilung lautet einfach: Für das Schöne ist die Frau meines Herzens zuständig, für alles, was man essen kann, bin ich es.
Und wie man in den letzten Jahren merkt, wandelt sich der Garten unter den zunehmenden Temperaturen. Heuer waren etwa die Erdbeeren viel früher dran als sonst. Dem Kohlrabi wurde es hingegen im Frühbeet zu heiß (habe übersehen, es zu öffnen) und er sprang auf.
Wie macht man nun seinen Garten klimafit? Darüber hat sich auch meine Kollegin Barbara Reichmann Gedanken gemacht und einige Tipps zusammengestellt.
Während Sträucher wie Felsenbirne, Kornelkirsche oder Mönchspfeffer gut mit Wetterextremen zurechtkommen, gibt es eine Reihe von Pflanzen, die sich als trojanische Pferde erweisen könnten. Der Sommerflieder (viele nennen ihn auch Schmetterlingsstrauch) hält zwar Trockenheit gut aus, ist aber sehr invasiv, büchst aus und überwuchert alles, ebenso wie die kanadische Goldrute. Viele hitzetolerante Pflanzen sind zudem Neophyten, die einheimische Arten verdrängen und damit auch das Ökosystem verändern, indem sie etwa bestimmten Insektenarten die Nahrungsgrundlage entziehen.
Landschaftsplaner wie Björn Schoas von der Umweltberatung in Wien empfehlen, sich umzusehen, was in der Umgebung wild gut gedeiht, und Anleihen daran zu nehmen.
Mit Trockenheit, Sonne und Hitze komm etwa die einheimische Königskerze gut zurecht, aber auch die Bergminze oder die wilde Malve und natürlich sämtliche Steingartenpflanzen wie die Hauswurz oder die Fetthenne.
Gemüsepflanzen kann man in gewissem Sinn sogar zur Bescheidenheit erziehen: Gießt man sie dosiert, bilden sie tiefe Wurzelsysteme aus. Dadurch finden sie auch bei Trockenheit genug Feuchtigkeit, so der Experte.
Übrigens hat Ö1 schon vor vier Jahren Ideen gesammelt, wie man mit der Hitze im Garten umgehen kann. Auch dort findet man Tipps für die Heißzeit im Grünen – für Balkon und Terrasse genauso wie für das Gärtnern auf 1200 Meter Seehöhe.
https://science.orf.at/stories/3225163
https://www.umweltberatung.at/poster-klimawandel-im-garten
https://oe1.orf.at/collection/671243
Wildschweine dringen auf Almen vor
Klimawandel bringt Wildschweine in höhere Lagen und verursacht Probleme für Almbauern
Im Salzburger Lungau richten Wildschweine erhebliche Schäden auf Almen an. Normalerweise bevorzugen die Tiere tiefere Lagen. Durch den Klimawandel gehen sie jetzt auch in die Höhe. Wildschweine graben die Wiesen um, fressen Wurzeln und suchen nach Insekten. Dadurch werden ganze Felder zerstört, was eine aufwändige Renaturierung erforderlich macht.
Trotz ihrer Kälteempfindlichkeit bewegen sich die Tiere im Lungau mittlerweile in Höhen von 1.400 bis 1.800 Metern. Sie bekommen dort zwar weniger Nachwuchs als im Tal, stören aber das ökologische Gefüge. Besonders gefährdet sind die Gelege von Raufußhühnern, Birkwild und Auerwild.
https://salzburg.orf.at/stories/3258709
Klimawandel in der Triaszeit
Neue Erkenntnisse zur „karnischen Krise“
Vor 233 Millionen Jahren führte eine der größten Umweltkatastrophen der Erdgeschichte zu einem Massensterben in den Meeren – die sogenannte „karnische Krise“.
Ein Team des Naturhistorischen Museums Wien hat die Entwicklungen rund um den globalen Klimawandel der Triaszeit aufgedeckt, vor allem durch Funde in der Region Lunz am See (Bezirk Scheibbs). Ausgelöst wurde die Klimakatastrophe durch gewaltige Vulkanausbrüche in Nordamerika. Sie führten zu einem Treibhausklima und monsunartigen Niederschlägen, die wiederum vermehrt Schlamm in den Tethys-Ozean des Erdmittelalters schwemmten und die Meeresökosysteme in Mitleidenschaft zogen. Die karnische Krise dauerte zwei Millionen Jahre.
https://noe.orf.at/stories/3257987
Defizit bei CO2-Entnahmen
Klimaziele in Gefahr: Staaten müssen mehr tun
Um die Klimaziele zu erreichen, wird es nicht nur nötig sein, weniger CO2 in die Atmosphäre zu einzutragen. Wir müssen Kohlendioxid auch aktiv aus der Luft entfernen. Ein Forschungsteam des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) hat in einer neuen Studie eine erhebliche Lücke bei den geplanten CO2-Entnahmen aus der Atmosphäre aufgezeigt. Diese Lücke gefährdet das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass die aktuellen nationalen Pläne bei weitem nicht ausreichen, um die erforderlichen CO2-Reduktionen zu erreichen.
„Die CO2-Entnahmen sind eine zentrale Säule des Klimaschutzes nach 2050“, erklärt William Lamb, einer der Hauptautoren der Studie. Laut den Forschern müssten die jährlichen CO2-Entnahmen bis 2050 auf 5,1 Gigatonnen steigen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Die aktuellen Pläne der Staaten sehen jedoch nur eine Steigerung auf maximal 1,9 Gigatonnen vor, was eine Lücke von mindestens 3,2 Gigatonnen hinterlässt.
https://www.nature.com/articles/s41558-024-01984-6
Kurz gemeldet
Am Mittwoch wurde der Erdbeobachtungs-Satellit „Earthcare“ erfolgreich gestartet. Er soll in einer Umlaufbahn in der Höhe von rund 400 Kilometern die Wechselwirkung von Wolken, Aerosolen und Sonneneinstrahlung in der Atmosphäre untersuchen und bessere Klimamodelle und Wettervorhersagen möglich machen.
https://science.orf.at/stories/3225212
Hinweis
Wahl-O-Mat
Wer wird mein:e Klimakandidat:in?
Die Scientists for Future haben gemeinsam mit den Grandparents for Future 19 Fragen erarbeitet und an die Kandidat:innen der EU-Wahl gestellt. Die Fragen reichten von Agrarsubventionen über Energieeffizienz, Green Deal und Klimaresilienz bis hin zur
ökologischen Transformation. Drei Kandidat:innen antworteten (Helmut Brandstätter, (NEOs), Andreas Schieder (SPÖ) und Lena Schilling (Grüne)). Von Reinhold Lopatka (ÖVP) und Harald Vilimsky (FPÖ) kam nach Angaben der Scientist for Future keine Reaktion.
Der Wahl-O-Mat soll dabei helfen, Übereinstimmungen mit den jeweiligen KandidatInnen herauszufinden.
Tipp
Die Edition Ö1 hat eine CD mit dem Titel „Nachhaltig leben. Ideen für einen verantwortungsvollen Lebensstil“ veröffentlicht (auch als Download). Die Beiträge kommen unter anderem aus der Sendung NACHHALTIG LEBEN bzw. MOMENT-NACHHALTIG LEBEN. Sie widmen sich Initiativen und Ideen, die Aufmerksamkeit verdienen, etwa zur nachhaltigen Nutzung von Mode, Gärtnern im Klimawandel oder „terraner“ Mobilität. Dabei folgen die ausgewählten Hörstücke dem Motto: unseren Wohlstand behalten und trotzdem ambitionierten Klimaschutz betreiben. Die zweiwöchig ausgestrahlte Serie NACHHALTIG LEBEN ist auch als Podcast abonnierbar und dauerhaft im Ö1-Dossier Nachhaltig leben zu finden, wo Ö1 seine vielfältigen Sendungen zum Thema „Nachhaltigkeit“ sammelt.