Autor: Franz Zeller

Gefährliches Agrar-Lobbying

Wir essen in der Familie zwar hin und wieder Fleisch, aber in Summe doch sehr dosiert. Und ich weiß von jedem Stück, das im Gefrierschrank schlummert, wo es herkommt, egal ob Rind, Huhn oder Schwein. In manchen Zeiten erfuhr ich sogar, ohne es zu wollen, den Namen des Tieres. Das ist natürlich ein absoluter Luxus, sich aus bekannten Quellen ernähren und den kleinen Erzeugerinnen und Erzeugern vertrauen zu können. Auf ihren Biohöfen versuchen sie nachhaltig mit ihren Flächen und der Natur insgesamt umzugehen.

Am anderen Ende steht eine Landwirtschaft, deren oberstes Ziel Menge ist – ohne Rücksicht auf etwaige Kollateralschäden in der Umwelt. Diese Art Bewirtschaftung kennt Österreich eigentlich gar nicht. Im internationalen Vergleich ist hierzulande selbst die „große“ Landwirtschaft noch recht kleinräumig. In Ungarn, Polen, Frankreich oder Deutschland geht es in der Agrarproduktion um ganz andere Größenordnungen.

Und die mächtigste Vertretung und Lobbyorganisation der europäischen Landwirtschaft, Copa-Cogeca, vertritt fast ausschließlich diese Form der industriellen Bewirtschaftung. Das zeigt eine große Recherche der in Brüssel erscheinenden Wochenzeitung Politico.

Copa-Cogeca formuliert selbst so manchen Antrag von Parlamentariern, um seine Interessen umzusetzen und ist in Fragen der europäischen Agrarpolitik der erste Ansprechpartner von GD AGRI, der in der EU für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständigen Generaldirektion. Copa-Cogeca vertrete vor allem eine Art Landwirtschaft, und zwar die der ganz großen Betriebe, wird der österreichische grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz von Politico zitiert.  

Die britische Denkfabrik Influence Map hat Copa-Cogeca als eine der am meisten engagierten und “feindlichen” Organisationen identifiziert, wenn es darum geht, gegen Biodiversitätspolitiken zu lobbyieren.

Auch gegen Maßnahmen des Green Deal lobbyiert Copa-Cogeca mit seinen ausgezeichneten Verbindungen in die europäischen Entscheidungszentralen sehr erfolgreich. Der Green Deal sieht vor, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Und die Landwirtschaft wird derzeit für rund 11 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen in der EU verantwortlich gemacht. „Copa und die EU-Institutionen arbeiteten Hand in Hand”, formulierte es der ehemalige Generalsekretär von Copa-Cogeca in seinem Buch “Europäisches Lobbying”.

Einige nationale Landwirtschafts-Interessensverbände haben Copa-Cogeca bereits den Rücken gekehrt, weil sie sich nicht vertreten fühlen, etwa die tschechische Vereinigung der Kleinbauern. Und dass sich Kleinbauernverbände wie La Via Campesina von Copa-Cogeca distanzieren, überrascht auch nicht.

Die Lobbyorganisation gibt vor, 22 Millionen Menschen in der EU zu vertreten, die allesamt in der Landwirtschaft und der angeschlossenen Verarbeitung tätig sind. Aber das kann nicht einmal der Generalsekretär von Copa-Cogeca belegen.

Das Problem ist nicht, dass Großagrarier ihre Interessen vertreten. Das Problem ist, dass angesichts ihrer institutionellen Übermacht andere, wichtige und zukunftsträchtige Stimmen untergehen.

Mehr Extremregen in der Höhe

Erderwärmung

Durch die zunehmende Erderwärmung steigt laut einer Studie von US-Forschern das Risiko für extreme Regenfälle in höher gelegenen Regionen. Mit jedem Grad Celsius, um das sich der Planet erwärmt, fällt in Lagen über 2.000 Metern bis zu 15 Prozent mehr Regen. Das geht aus einem Artikel in der Zeitschrift „Nature“ hervor. Diese Steigerung ist doppelt so hoch wie jene, die für das Flachland erwartet wird. (APA)

Mehr Starkregen als Schnee in Höhenlagen – science.ORF.at

Klima- und Energieziele gefährdet

Europäischer Rechnungshof

Mehr Anstrengungen gegen die Klimakrise und für die Energiewende fordert der Europäische Rechnungshof. Bis 2030 will die EU ihre Treibhausgasemissionen mit dem Programm „Fit für 55“ um 55 Prozent gegenüber 1990 senken.

„Insgesamt hat der Hof bisher wenige Hinweise darauf gefunden, dass zur Verwirklichung der ambitionierten EU-Ziele für 2030 ausreichende Maßnahmen getroffen werden“, schreiben die Prüfer in ihrem Bericht.

Europäischer RH sieht Klima- und Energieziele in Gefahr – news.ORF.at

Besserer Schutz der Hochsee

UN-Abkommen

Das diese Woche beschlossene internationale Hochseeschutzabkommen sieht erstmals Schutzgebiete außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszonen einzelner Länder vor. Das betrifft 60 Prozent der Meeresgebiete. Bisher galten nur für etwa ein Prozent dieser Meeresgebiete unterschiedliche Schutzregeln.

Wichtiges UNO-Hochseeschutzabkommen beschlossen – news.ORF.at

Kurz gemeldet

Die von Saudi-Arabien geplante Modellstadt „The Line“ ist alles andere als ein ökologisches Vorzeigeprojekt, sind Wiener Komplexitätsforscher überzeugt. „The Line“ ist für neun Millionen Einwohner entworfen worden und soll sich in gerader Linie über rund 170 Kilometer erstrecken.

Saudische „Öko-Stadt“ wenig effizient

TIPPS

ERKLÄRVIDEO WASSERSTOFF

Wasserstoff hat viele Farben: Man spricht über grünen, grauen, blauen oder rosa Wasserstoff. Chemisch sind die verschiedenen Varianten gleich. Was sie unterscheidet, ist allerdings die Herstellung – und genau dort entscheidet sich, ob Wasserstoff umweltfreundlich oder erst wieder eine CO2-Schleuder ist.

So wird grauer Wasserstoff zum Beispiel aus Erdgas hergestellt. Und läuft damit dem Gedanken eines klimaneutralen Brennstoffes völlig entgegen. Ein kurzes Video und ein Dossier der Heinrich-Böll-Stiftung erklären die verschiedenen Produktionsweisen und den Handel mit Wasserstoff.

Hörtipps

Waldgärten

Der Klimawandel verändert auch unsere Gärten. Vielen Pflanzen wird es zu heiß. Eine mögliche Lösung: ein Waldgarten. Er simuliert das Ökosystem einer Lichtung oder eines Waldrandes. Bäume und Sträucher schützen kleinere Pflanzen vor Sonne und Hitze. WISSEN AKTUELL hat aufgezeichnet, welche Vorteile Waldgärten bieten.

https://science.orf.at/stories/3219020/

Energiewende in Deutschland

Deutschland möchte schon 2045 klimaneutral sein, fünf Jahre vor dem Zieldatum der EU. Obwohl das Land über weniger Wasserkraft als Österreich verfügt, kommt bereits jetzt rund die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Quellen. Gleichzeitig hat der Ukraine-Krieg dazu geführt, dass Braunkohlekraftwerke einen neuen Schub erlebt haben und neue Flüssiggas-Terminals entstanden. Das JOURNAL PANORAMA dokumentiert, wie Deutschland seine Energieversorgung umstellt.

https://oe1.orf.at/player/20230626/723213

Den Verkehr de-karbonisieren

„Trotz einiger Fortschritte werden die Verkehrsemissionen in den kommenden Jahren nicht schnell genug sinken, um die internationalen Klimaziele zu erreichen.“ Das schreibt das Internationale Transportforum ITF in seinem jüngsten, zweijährlich erscheinenden Outlook.

Schon jetzt ist der Verkehr für rund 23 Prozent der energiebedingten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Machen wir so weiter wie bisher, geht es vor allem auch wegen der zunehmenden Nachfrage noch weiter in die falsche Richtung. So wird auf Basis der gegenwärtigen Entwicklung der Personenverkehr bis 2050 um 79 Prozent zunehmen, der Güterverkehr wird sich in etwa verdoppeln.

Das ITF hat aber auch ein Szenario durchgerechnet, in dem die Politik erhöhte Anstrengungen (high ambitions) unternimmt, den Verkehr zu dekarbonisieren und Verkehrsnachfrage und Emissionen zu entkoppeln. Ein großer Hebel liegt im städtischen Bereich. Bei ehrgeizigen Zielen könnte der Anteil des motorisierten Individualverkehrs dort von 49 Prozent im Jahr 2019 auf 36 Prozent im Jahr 2050 sinken.

Auch in ländlichen Regionen lassen sich Emissionen vermeiden: vor allem durch den Ausbau des Schienenverkehrs. Allerdings werden am Land auch 2050 noch die Hälfte der (regionalen) Fahrten mit dem PKW zurückgelegt, egal mit welchem Antrieb, prognostiziert das ITF.

Quer über alle Verkehrsträger empfiehlt das Transportforum ein stärkere Nachfragesteuerung der Politik im Verkehr: durch Straßenbenutzungsgebühren, die Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs (auch durch alternative Angebote und gute Öffis) oder die Förderung des multimodalen Verkehrs (z.B. Nutzung von Schiene und Wasserwegen für Liefertransporte). Auch die Befreiung des Luft- und Seeverkehrs von der Mineralölsteuer läuft einer Dekarbonisierung entgegen und sollte abgeschafft werden. Da dort eine Elektrifizierung des Antriebs am schwierigsten möglich ist, setzt das ITF bei Flugzeug und Schiff auf (teurere) klimaneutrale Kraftstoffe.

In der Stadt ist es am leichtesten, Emissionen zu vermeiden. „Flächendeckende öffentliche Verkehrsnetze sind ein entscheidender Faktor für eine zugängliche und erschwingliche städtische Mobilität“, schreibt das ITF in seiner Prognose. Damit werden auch soziale Schieflagen ausgeglichen, damit sich im Jahr 2050 nicht mehr nur Begüterte Mobilität leisten können. Eine Kombination vieler ambitionierter Maßnahmen „kann die CO2-Emissionen in urbanen Gebieten bis 2050 im Vergleich zu 2019 um mehr als 78 Prozent senken“.

Entscheidend werde auch sein, in der Verkehrsplanung umzudenken: Bisher wird Infrastruktur (etwa eine neue Straße) als Reaktion auf die prognostizierte Nachfrage gebaut. Das ITF empfiehlt stattdessen den „Decide and Provide“-Ansatz: Gebaut wird nach Maßgabe von Zielen (etwa Emissionsvermeidung).

Das ambitionierte Szenario des Internationalen Transportforums wäre übrigens nicht teurer als ein „weiter wie bisher“: Der Gesamtbedarf an Investitionen in die Kerninfrastruktur wie Straßen, Schienen und Flughäfen ist mit ehrgeizigen Maßnahmen 5 Prozent niedriger als bei „business as usual“.

https://www.itf-oecd.org/sites/default/files/repositories/itf-transport-outlook-2023-summary-de.pdf

Klimafreundlicherer Verkehr ohne Wohlstandsverlust

Wie Großstädte Emissionen einsparen können

Wie man Metropolen mit klimafreundlichem Verkehr versorgen kann, ohne die Bevölkerung zu überfordern: Das zeigt auch eine vom Berliner Mercator Institut mitverfasste neue Studie für 120 Städte weltweit. Sie beherbergen 525 Millionen Menschen auf fünf Kontinenten. Maßgeschneiderte Klimapolitik im Verkehr kann die Treibhausgas-Emissionen in 15 Jahren um 22 Prozent verringern, ohne dass die Lebensqualität darunter leidet, so das Ergebnis der Studie. Macht man in der städtischen Politik weiter wie bisher, sinkt der Treibhausgas-Ausstoß nur um 3 Prozent.

https://www.mcc-berlin.net/news/meldungen/meldungen-detail/article/in-15-jahren-weltweit-ein-fuenftel-weniger-klimagase-im-stadtverkehr.html

Wetterkapriolen im Sommer

EU-Warnung

Die EU-Umweltagentur EEA warnt vor klimabedingten Wetterkapriolen im Sommer in Europa. Es hat ein neues Webportal zu Wetterextremen vorgestellt, das vergangene Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände untersucht.

In der Online-Übersicht mit dem Titel „Extremes Sommerwetter in einem sich verändernden Klima: Ist Europa vorbereitet?“ will die EEA detailliert zeigen, wie sich Wetterextreme zunehmend auf die Bevölkerungen, Volkswirtschaften und die Natur in Europa auswirken.

https://science.orf.at/stories/3219786/

Arktis schon in 2030ern eisfrei

Schmelze

Das Eis in der Arktis schmilzt schneller, als bisherige Prognosen nahelegen. Der arktische Ozean könnte schon in wenigen Jahren zumindest in den Sommermonaten eisfrei sein, wie eine aktuelle Studie zeigt. Selbst eine Reduktion der Treibhausgasemissionen kann das nicht mehr verhindern. Verglichen mit anderen Erdregionen erwärmt sich die Arktis viermal so schnell. In den letzten drei Jahrzehnten gingen so im Sommer drei Viertel des arktischen Packeises verloren. Auch wenn das Eis in den Wintermonaten in der Regel wieder zurückkehrt, befürchtet das Forschungsteam negative Auswirkungen auf die Ökosysteme der Arktis.

https://science.orf.at/stories/3219668/

Kurz gemeldet

Das Winterhalbjahr 2022/2023 war überdurchschnittlich warm. Das zeigen die Daten von GeoSphere Austria, dem Deutschen Wetterdienst und MeteoSchweiz. Vor allem nördlich des Hauptkamms fehlte der Schnee. Die Schneedecke erholte sich erst Anfang des Frühjahrs.

https://oesterreich.orf.at/stories/3211549/

Und hitzig geht es weiter: Die Temperaturen über allen eisfreien Ozeanen waren im Mai höher denn je seit Beginn der Aufzeichnungen. Das belegen Daten des europäischen Copernicus Klimawandeldienstes.

https://climate.copernicus.eu/

TIPPS

Treibhauspost

Klimatrends, die Hoffnung machen: Diesem Thema haben sich die zwei Macher des Newsletters „Treibhauspost“ verschrieben. Die Berliner Autoren Manuel Kronenberg und Julien Gupta folgen mit ihren Artikeln konstruktiven Ansätzen zur Bewältigung der Erderhitzung, vergessen dabei aber auch nicht, die Ursachen und Verursacher der Klimakrise zu benennen. Die Problematik einer nach stetem Wachstum gierenden Wirtschaft sprechen sie ebenso an wie die Chancen, die sich aus einer fleischärmeren und damit klimafreundlicheren Ernährung ergeben. Die Veröffentlichungen der „Treibhauspost“ sind auch komfortabel nachzulesen.

Der Newsletter erscheint in unregelmäßigen Abständen und ist gratis abonnierbar.

Energiewende. Wettlauf mit der Zeit.

Eine neue Sonderausstellung zu Klimakrise und Energiewende zeigt das Technische Museum Wien seit dieser Woche. Auf fünf Ebenen dokumentiert es, warum wir eine Energiewende brauchen, damit unser Planet lebenswert bleibt, an welchen Stellschrauben wir drehen können und wie eine klimafreundliche Welt in 30 Jahren aussehen könnte, wenn wir heute die richtigen Weichen stellen.

https://www.technischesmuseum.at/ausstellung/energiewende

Die Blumenwiese im Wandel

TOPOS

Unsere Wiesen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. So manche Fläche gleicht tatsächlich dem sprichwörtlichen „Grünland“, weil fast alle Blumen verschwunden sind. Vor allem auf überdüngten Wiesen geht die Artenvielfalt zurück. Hochleistungsgräser dominieren heute fast 90 Prozent der Wiesenflächen.

Wie es um unsere Wiesen steht und wie sie aussehen könnten, dokumentiert TOPOS in Film und Text.

https://topos.orf.at/Artenvielfalt_Blumenwiese100

Eiweißwende

Manchmal zahlt es sich aus, auch ein Massenmail genauer zu lesen. So flatterte mir jüngst eine Einladung zum Soja-Weltkongress in Wien (18. – 23. Juni) ins Postfach. Da ich hin und wieder mit den prima Eiweißlieferanten koche (es schadet nicht, die Sojaschnitzel mit einem intensiven geschmacklichen Umfeld zu „boosten“), zog mich der Betreff an.

Offenbar wurde die Bohne zum ersten Mal vor 150 Jahren, anlässlich der Weltausstellung, in Wien präsentiert. Eineinhalb Jahrhunderte später klaffen Angebot und Bedarf in Europa eklatant auseinander: Nur ein Prozent der EU-Ackerfläche gehört dem Sojaanbau. Deshalb müssen wir 34 Millionen Tonnen Soja importieren, wie die Universität für Bodenkultur in ihrer Aussendung schreibt.

Gleichzeitig wird Soja als Ersatz für die klimaschädliche Fleischproduktion immer beliebter. Umso notwendiger ist es, die Bohne auch regional zu kultivieren, statt sie aus fernen Weltgegenden heranzuschiffen.

In der rauen Ernährungswirklichkeit wird der Großteil der weltweiten Sojabohnen-Ernte an Tiere verfüttert. Aufgrund unseres Fleischhungers hat sich die weltweite Sojaproduktion in den letzten 60 Jahren mehr als verzehnfacht (laut WWF von 27 Mio. Tonnen auf 360 Mio. Tonnen). Allein für den Bedarf Europas hat Brasilien zuletzt jedes Jahr Regenwald im Flächenausmaß Berlins gerodet. Im Jahr 2020 etwa brauchte die europäische Landwirtschaft 30 Millionen Tonnen Sojaschrot in der Tiermast.

Dass die Fleischproduktion energetisch ein Verlustgeschäft ist, ist längst bekannt. Ein Kilogramm Fleisch verschlingt ein Vielfaches an Getreide oder Soja.

Die Wissenschaft spricht deshalb schon von der Eiweißwende, die wir zur Bewältigung der Klimakrise ebenso brauchen wie zum Wohle unserer Gesundheit, der weniger Fleischkonsum nur nützt. Und das bedeutet auch, unsere Ackerflächen nicht mehr vorwiegend der Erzeugung von Tierfutter zu widmen, sondern der direkten und abwechslungsreichen pflanzlichen Nahrungsmittelproduktion.

Österreich gehört übrigens zu den größten Soja-Produzenten der EU. Und mehr als ein Drittel des Sojas hierzulande werden biologisch angebaut.

Klimafreundlichere Kühe

Fleischproduktion

Kühe liefern nicht nur Fleisch, sondern auch Methan. Und das ist kurzfristig um ein Vielfaches klimaschädlicher als CO2, je nach Rechnung bis zu 80mal. Die Wissenschaft sucht deshalb nach Verfahren, den Methanausstoß der Rinder zu reduzieren Dazu gehört die Züchtung klimafreundlicherer Kühe. So ist die Methanproduktion im Verhältnis zur Milchproduktion in den letzten Jahren bereits deutlich gesunken, wie Daten der BOKU zeigen. Hoffnungen setzt man aber auch in Futtermittelzusätze wie Rotalgen oder Zitronengras.

So werden Kühe klimafreundlicher – science.ORF.at

11,3 Hektar täglich verbaut

Bodenreport 2023

Seit dem Jahr 2000 wurde in Österreich dreimal die Fläche Wiens verbaut. Das zeigt der neue Bodenreport des WWF. Am meisten verbraucht mit 3,1 Hektar täglich die Steiermark. Selbst in Gemeinden mit sinkender Bevölkerungszahl wir die Siedlungsfläche ausgeweitet, weil Wohn- und Gewerbegebiete an den Ortsrändern entstehen. Beunruhigend ist laut WWF die Tatsache, dass die Bodenversiegelung zugenommen hat. Der Versiegelungsgrad stieg in den letzten Jahren von 40 auf 60 Prozent.

„Bodenreport 2023“: Seit 2000 dreimal die Fläche Wiens verbaut – science.ORF.at

Sieben von acht „Erdgrenzen“ überschritten

Generationengerechtigkeit

Ein Forschungsteam um Johan Rockström vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK hat die Idee der planetaren Grenzen weiterentwickelt und gefragt, durch welche Veränderungen zukünftige Generationen unter Druck geraten könnten. Dazu gehören etwa die Zerstörung von Naturflächen, die Luftverschmutzung, das Schwinden von Wasserreserven oder der exzessive Einsatz von Düngern in der Landwirtschaft. Laut den Berechnungen des Teams sind sieben von acht Grenzen, die künftigen Generationen ein sicheres und gerechtes Leben ermöglichen sollen, bereits überschritten.

Sicheres und gerechtes Leben: Sieben von acht Grenzen überschritten – science.ORF.at

Kurz gemeldet

Für ein sofortiges europaweites Verbot der Installation neuer Erdgasheizungen spricht sich die Dachorganisation der europäischen Wissenschaftsakademien in einem Bericht aus.

Wissenschaftsakademien für Verbot von Gasheizungen – science.ORF.at

Durch die zunehmenden Dürren nimmt der Regenwald weniger CO2 auf, was in bisherigen Klimamodellen zu wenig berücksichtigt wird.

Regenwald nimmt wegen Dürren weniger CO2 auf – science.ORF.at

TIPP

Breitengrade

Spannende Klimageschichten aus aller Welt, erzählt von lokalen AutorInnen: Das bietet der kostenlose Newsletter Breitengrade aus dem DATUM-Verlag. Die jungen Macherinnen des monatlich erscheinenden Newsletters wollen die Klimakrise als gemeinsame Krise der reichen Länder im Norden und der ärmeren Länder im globalen Süden zeigen und sammeln dafür Reportagen aus entlegensten Weltgegenden.

In einer der jüngsten Ausgaben war etwa zu lesen, warum Chile als einziges Land der Welt auch Pilze in die Umweltgesetzgebung miteinbezieht. Ergänzt werden derlei Reportagen von anderen Kontinenten durch lokale Geschichten im Magazin DATUM, die Newsletter-Abonnentinnen gratis lesen können (z.B. No fungi, no future von Katharina Brunner).

Um erzählen zu können, wie das Wandelröschen als invasives Kraut Indiens Artenvielfalt bedroht, arbeiten die Autorinnen von Breitengrade mit JournalistInnen aus aller Welt zusammen.

Geht doch!

Es spricht ja nichts gegen positive Nachrichten. Im Gegenteil: Wir sehnen uns danach „wie nach einem Bissen Brot“, um meinen Kollegen Joseph zu zitieren. Und so eine positive Nachricht ist die Entwicklung des Klimatickets in Österreich. Bis Ende des Vorjahres haben es 208.000 Menschen in Anspruch genommen. Auch Greenpeace beurteilt die Initiative von Umweltministerin Leonore Gewessler als Erfolgsgeschichte. Bei einem Europa-Ranking für Klimatickets und Leistbarkeit des öffentlichen Verkehrs setzt die NGO Österreich auf den dritten Platz unter insgesamt 30 europäischen Ländern. Im Verkehr entsteht immerhin ein Drittel aller klimaschädlichen Gase. Wer auf den öffentlichen Verkehr setzt, reduziert die Emissionen.

Greenpeace regt auch an, die Klimaticket-Preise für besonders einkommensschwache Haushalte zu reduzieren, attestiert Österreich aber einen vergleichsweise günstigen öffentlichen Verkehr.

Sehr beeindruckend sind auch die ersten Bilder von Europas modernstem Wettersatelliten. Meteosat Third Generation – Imager 1 (MTG-I1) startete im Dezember und liefert nun Bilder von bislang unerreichter Genauigkeit. Details wie Wolkenwirbel über den kanarischen Inseln, schneebedeckte Alpengipfel und Sedimente im Meer vor der Küste Italiens seien auf Bildern der Vorgänger-Modelle nicht zu sehen gewesen, so EUMETSAT. Auch Wolkenformationen in großer Höhe sind nun viel besser aufgelöst. Damit können die Wetterdienste sich schnell entwickelnde schwere Wetterereignisse präziser überwachen. Außerdem bekommen sie bessere Daten für ihre Vorhersagen und können Prognosen für kleinere Flächen erstellen. Zudem kann MTG-I1 Nebel und Waldbrände automatisch erkennen, wird allerdings jetzt einmal ein Jahr lang erprobt.

Und um wieder auf den Boden zurückzukehren: Die ARA hat eine erste positive Bilanz über die gemeinsame Sammlung von Metall- und Plastikverpackungsmüll gezogen. Sie werden ja seit Anfang des Jahres in einigen Bundesländern zusammen in die gelbe Tonne bzw. den gelben Sack geworfen. In Wien, Niederösterreich, Salzburg und Kärnten verzeichneten die Abfallsammler im ersten Quartal 2023 im Durchschnitt ein Sammelplus von 17 Prozent. „Jede richtig gesammelte Verpackung ist für den Umwelt- und Ressourcenschutz unerlässlich, ein wichtiger Beitrag für die Klimaziele und ein wertvoller Sekundärstoff für die österreichische Wirtschaft“, wie ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke meinte.

Klingt doch gut.

Wasserstoff-Auto für Wiener Müllsammler

Verkehrswende

Wien testet seit ein paar Tagen das erste mit Wasserstoff betriebene Müllsammelfahrzeug. Es ersetzt einen Diesellastwagen und wird mit grünem Wasserstoff betankt, den die MA48 mit Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage herstellt. Schwere Nutzfahrzeuge sind schwieriger mit dem viel effizienteren Elektroantrieb zu betreiben als PKWs und Kleinlastwagen. Der Test soll auch zeigen, ob Wasserstoff tatsächlich ausreichend Vorteile gegenüber einem reinen Elektromobil hat.

https://wien.orf.at/stories/3205889/

Bodenstrategie für Österreich

Forderung und Klage

11,3 Hektar Boden werden in Österreich derzeit pro Tag verbraucht – viel zu viel für einen nachhaltigen Umgang mit dieser wichtigen Ressource. Deshalb fordern 175 Wissenschafter und Wissenschafterinnen von Landwirtschaftsminister Totschnig, endlich die seit November vorliegende Bodenstrategie zu beschließen.

EU-Vorgaben sehen bis 2050 einen Netto-0-Bodenverbrauch vor. Die österreichische Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, in einem ersten Schritt den Bodenverbrauch bis 2030 auf 2,5 ha pro Tag zu senken.

Die österreichische NGO AllRise hat diese Woche wegen des Bodenverbrauchs in Österreich eine Staatshaftungsklage gegen die Republik einbracht. Ein gesunder Boden ist wesentlich, um Folgen der Klimaerhitzung abzumildern. „Wir glauben, dass der Kampf gegen die Klimakrise zu einem Gutteil auf den Gerichtshöfen stattfinden wird, weil wir einfach klare Entscheidungen brauchen und die Politik diese nicht liefert“, so der Initiator der Klage, Johannes Wesemann von AllRise.

https://orf.at/stories/3315000/

Hitze-Prognosen

Wo in Zukunft hohe Temperaturen zu erwarten sind

Hitzewellen wie jüngst in Spanien werden mit der Erderwärmung zunehmen. Ein Team hat nun modelliert, wo solche Extremereignisse in Zukunft verstärkt zu erwarten sind und dabei 8 Regionen identifiziert: Zentraleuropa (Deutschland, Niederlande, Belgien), China (Peking, Hebei, Tianjin), Australien (Queensland), das nordwestliche Argentinien, den Osten Russlands, Mittelamerika (Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, and Panama), Papuaneuguinea und Afghanistan. Weniger entwickelte Länder und Regionen wie Afghanistan, Papua-Neuguinea und Mittelamerika werden allerdings stärker unter den Hitzewellen leiden als Zentraleuropa und manche Gebiete in China.

https://science.orf.at/stories/3218953/

Kurz gemeldet

Vögel bekommen weltweit zunehmend weniger Nachwuchs. Während bei 57% der untersuchten Arten die Zahl der Jungvögel sank, stieg sie bei 43% an.

https://science.orf.at/stories/3219058/

Um 80% gesunken ist der Bestand des Braunkehlchens, der auch als „Wiesenspatz“ bezeichnet wird. Um auf den Rückgang hinzuweisen, hat Birdlife das Braunkehlchen zum Vogel des Jahres erklärt.

https://birdlife.at/page/vogel-des-jahres

Die Konzentration von Kohlendioxid und Methan hat am Sonnblick im April 2023 den höchsten Wert seit Messbeginn erreicht. Kohlendioxid und Methan gelten als die stärksten Antriebe des menschengemachten Klimawandels.

https://www.sonnblick.net/de/daten/zeitreihen/messung-co2/

Kein Brot für die Tonne

Hörtipp

In Österreich werden jährlich über 200.000 Tonnen Brot und Gebäck weggeworfen. In Haushalten gehört Brot – neben Obst und Gemüse – zu jenen Lebensmitteln, die am häufigsten im Müll landen. Etwa ein Viertel des Abfalls kommt direkt aus Bäckereien. Aber auch altes Brot lässt sich noch vielfach verwenden, und sehr viele Bäcker nutzen diese Möglichkeit, um mit ihren Erzeugnissen ressourcenschonend umzugehen. Brot lässt sich einerseits wieder verbacken, andererseits sammeln etwa die „Brotpilot:innen“ in Wien Brot vom Vortag und geben es an soziale Initiativen weiter.

MOMENT-NACHHALTIG LEBEN dokumentiert, wie vielseitig sich altes Brot verwerten lässt.

https://oe1.orf.at/nachhaltigleben/soziales

Erhaltet die Artenvielfalt

Wenn ich in neue Gegenden komme, knie ich mich irgendwann auf den Boden. Der Grund ist nicht ein blasphemisches Spiel mit der bekannten Papst-Geste. Ich schaue gerne nach, was da kreucht und fleucht. Krabbelt da kein Insekt mehr herum, weiß man sehr schnell, was es für die Artenvielfalt geschlagen hat.

Letzten Sommer in Andalusien: Im idyllischen Hinterland bei Ronda liege ich am Wasser und lege das Buch beiseite, um den Boden nach sichtbarem Leben abzusuchen. Das Grasland entpuppt sich als Todeszone. Bei einem Ausflug sind wir gefühlte 20 Kilometer nur durch Olivenhaine gefahren, die ganze Hügellandschaften bedecken, danach fast ebenso weit durch Getreidefelder. Die Monokulturen mit entsprechendem Pestizideinsatz haben auf Teufel-komm-raus die Mikrofauna beschädigt, um nicht zu sagen ruiniert. Dass das Wasser aus der Leitung selbst in den Bergen nicht mehr trinkbar ist, versteht sich von selbst.

Vor ein paar Tagen sitze ich mit einem Biologen an einem Tisch. „Die industrielle Landwirtschaft ist der größte Biodiversitätskiller“, sagt er resignierend und schüttelt den Kopf über die romantisierenden Bilder des Agrarlebens.

Man muss auch nicht nach Andalusien fahren, um den Biodiversitätsverlust mit eigenen Augen zu sehen. Es reicht, in Österreich die Haustür zu öffnen. Diese Woche hat ein Team von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern Beispiele aus unseren Lebensräumen präsentiert. 37% der 3.462 heimischen Farn- und Blütenpflanzen stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Von den 707 Wildbienenarten ist rund die Hälfte bedroht, 37 Arten sind bereits in den letzten Jahren ausgestorben. Die kleine, schwarze Sandbiene Andrena nasuta lebt von den Pollen der blaublühenden Ochsenzunge. Letztere geht in vielen Regionen zurück. Die Sandbiene findet deshalb kein Futter mehr und ist selbst vom Aussterben bedroht, wie Barbara Reichmann im Mittagsjournal dokumentierte.

Wo exzessiv gedüngt, gemäht und gespritzt wird, leidet die Artenvielfalt (und wie oftmals erwähnt, ist eine intakte Natur auch gegen die Folgen der Klimaerwärmung resistenter). Den höchsten Anteil an ausgestorbenen Arten haben deshalb die bewirtschafteten Äcker.

Auch an Gewässern schwindet die Vielfalt von Flora und Fauna, einerseits wegen Uferverbauungen, der Erwärmung der Flüsse, aber auch wegen Neophyten – das sind eingewanderte Arten. Letztere verursachen darüber hinaus Kosten, die jene von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben bei weitem übertreffen. Das hat eine Studie unter Mitarbeit von Franz Essl, dem Wissenschafter des Jahres, gezeigt.

Weiteren Druck erzeugt die chemische Verschmutzung. Sie stürzt die Lebewelt des Planeten zusammen mit der Klimaerwärmung und der schrumpfenden Artenvielfalt in eine „Dreifachkrise“, wie Wiener Ökologen ebenfalls diese Woche erklärten.

Die Forderung der Biologinnen und Biologen ist relativ eindeutig: Die EU-Vorschläge zur Pestizidreduktion müssten auch von Österreich unterstützt werden. Und es solle (finanzielle) Anreizsysteme für die Landwirtschaft geben, auf nachhaltige Produktionsmethoden umzusteigen.

Zugutekommen würde das allen, Menschen, Tieren und Pflanzen.

EU weitet Emissionshandelssystem aus

Große Mehrheit für Reform

Künftig werden auch Flugverkehr, Schifffahrt, Straßenverkehr und Gebäude in den Emissionshandel miteinbezogen. Bislang (seit 2005) zahlten nur Teile der Energiewirtschaft und die energieintensive Industrie für ihren Treibhausgas-Ausstoß. Da Endverbraucher beim Heizen und im Straßenverkehr mit deutlich höheren Kosten rechnen müssen, wird ein milliardenschwerer Klimasozialfonds eingerichtet, um Menschen mit niedrigen Einkommen zu entlasten. Ab 2026 sollen dafür europaweit 86,7 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.

Die Zahl der jährlich ausgegebenen Emissionszertifikate soll kontinuierlich reduziert werden, damit steigt gleichzeitig der Preis für den Treibhausgas-Ausstoß. 

Über einen CO2-Grenzausgleich sollen auch ausländische Emittenten zur Kasse gebeten werden, die ihre Waren in die EU einführen.

https://orf.at/stories/3313012/

Kurz gemeldet

2022 erlebte Europa den wärmsten jemals gemessenen Sommer. Die Temperaturen lagen rund 1,4 Grad über dem Mittel der Jahre 1991 – 2020, wie der Bericht „European State of the Climate“ zeigt. „Das Klima, das uns erwartet, wird sehr, sehr anders sein als das Klima, in dem wir aufgewachsen sind“, sagte dazu Copernicus-Direktor Carlo Buontempo.

https://science.orf.at/stories/3218847/

Der Stickstoffeintrag in die Ozeane hat sich seit 1970 fast verdoppelt. Er führt zu einer Überdüngung der Meere, verstärktem Algenwachstum und Sauerstoffnot, aber auch zu einer Übersauerung. Der Großteil des Stickstoffs kommt aus der Landwirtschaft. Rund 38% des Stickstoff-Düngereinsatzes sind unnötig und führen zu keiner Ertragssteigerung.

https://science.orf.at/stories/3218830/

Die Atmosphäre erwärmt sich viermal so stark wie im Zeitraum 1960-2000, berichten Grazer Klimaforscher. Der daraus entstehende Energieüberschuss im Erdsystem befeuert Wetter- und Klimaextreme.

https://science.orf.at/stories/3218795/

Service

Wer sich für Bildung in Sachen nachhaltiger Entwicklung engagiert, kann sein Projekt für die BNE-Auszeichnung 2023 einreichen. Das Forum Umweltbildung zeichnet damit im Rahmen des UNESCO-Programms „Aktionsrahmen Bildung 2030“ gemeinsam mit dem Bundesministerium für Klimaschutz Initiativen aus den Bereichen „Kooperieren“, „Mobilisieren“ und „Transformieren“ aus.

Schimmelndes Erbe

Hörtipp

Dass die Klimaerwärmung sogar unser kulturelles Erbe bedroht, dokumentieren diese Woche die DIMENSIONEN. Pilze, Flechten und andere Schädlinge vermehren sich durch die steigenden Temperaturen nicht nur im Wald besser als unter kühleren Bedingungen. Auch in Archiven und Bibliotheken gedeihen sie prächtig und greifen dort Schafs- und Rinderpergament ebenso an wie Papier. Die Speicher brauchen deshalb mehr Energie, weil intensiver getrocknet und gekühlt werden muss.

https://oe1.orf.at/programm/20230419#716258/Schimmelndes-Erbe

Ablenkungsmanöver

Nun hat sich die EU also zu einem halbherzigen Kompromiss durchgerungen. Ab 2035 sind Neuzulassungen von Autos verboten, die mit Diesel oder Benzin fahren. Verbrennungsmotoren sind allerdings weiter erlaubt, wenn sie mit E-Fuels fahren. So nennt man Treibstoffe, die aus Wasserstoff und Kohlendioxid hergestellt werden. Idealerweise kommt der Wasserstoff aus erneuerbarem Strom – und nicht wie derzeit vorwiegend aus Erdgas.

Klingt gut, ist aber eine veritable Nebelgranate der Verbrenner- und Fossillobby, die uns den Blick auf die nackten Energietatsachen verstellen und die alte Fahrzeugtechnik ad infinitum verlängern soll.

Um mit einem E-Fuel-Auto einen Kilometer zu fahren, braucht es bis zu zehn Mal mehr Strom als für ein rein elektrisch angetriebenes Auto. Das heißt, man kann mit derselben Energiemenge zehn Elektroautos betreiben, wie das Umweltbundesamt in einem Bericht dokumentiert hat.

Ein Vertreter der eFuel Alliance Österreich meinte im Ö1-Mittagsjournal, man könne den synthetischen Kraftstoff ja beispielsweise aus Patagonien importieren. Dort gebe es genug ungenutzten Wind für grünen Strom und grünen Wasserstoff.

Auch die Ökonomin Sigrid Stagl bezweifelt die Sinnhaftigkeit dieser Vision. E-Fuels seien eine Ablenkung, um die dringend nötige Klimapolitik zu verzögern. „Eine Technologie zu favorisieren, die ineffizienter ist, ist angesichts der Tatsache, dass es zu wenig grünen Strom gibt, nicht der richtige Weg“, so Stagl ebenfalls im Mittagsjournal.

Zweifellos werden E-Fuels ihre Berechtigung haben: dort, wo sie nicht einfach durch den effizienteren Strom ersetzt werden können, etwa für Flugzeuge, Schiffe oder für die Industrie.

Der Korrektheit halber weise ich noch einmal darauf hin, dass auch Elektroautos nicht der Weisheit letzter Schluss in Sachen Mobilität sind. Auch sie verschlingen Ressourcen und Gemeinschaftsfläche. Und der öffentliche Verkehr ist in jedem Fall weitaus ökologischer als ein Privatauto. Trotzdem sind E-Autos in Sachen Individualverkehr umweltfreundlicher als Verbrenner.

Letztendlich könnte uns beim umstrittenen Thema E-Fuels der Markt helfen (vorausgesetzt, die unökonomische Produktion wird nicht gestützt): Ein Liter E-Fuel kostete 2020 – also noch vor der Explosion der Strompreise – 4,50 Euro. Optimistische Prognosen sprachen damals davon, dass der Preis bis 2030 auf 2,30 Euro sinken würde. Das ist noch immer weitaus mehr als Benzin und Diesel derzeit kosten.

Vielleicht werden E-Fuels also zu einem Statussymbol für die Begüterten. Denn welcher Mensch bei gutem Verstand und beschränkter Geldtasche wird an der Tankstelle stehen und für seine E-Fuel-Füllung achtmal mehr zahlen wollen als daneben der Fahrer eines E-Autos?

Möglichkeiten und Grenzen der E-Autos

Elektromobilität

Von der Produktion bis zur Entsorgung brauchen Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor im optimalen Fall nur ein Achtel der Ressourcen. Darauf wies das Umweltbundesamt kürzlich bei einem Pressegespräch hin.

Ganz unbedenklich sind allerdings auch E-Autos nicht. Sie benötigen selten Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Mangan. Steigt der weltweite Autobestand von derzeit 1,25 Milliarden Fahrzeugen bis 2050 auf prognostizierte 2,3 Milliarden Fahrzeuge, wird die Nachfrage nach Lithium beispielsweise auf das 56fache steigen. Um diesen Ressourcenhunger zu bremsen, sollte etwa vermehrt Carsharing in unsere Mobilität einziehen. Auch ein besseres Recycling von Akkus könnte den Rohstoffbedarf reduzieren.

Österreich soll bis 2040 klimaneutral werden. Die vielen Verbrennungsmotoren im Verkehr machen es aber fast unmöglich, dieses Ziel zu erreichen, so das Umweltbundesamt.

https://science.orf.at/stories/3218433/

Rangliste der Klimasünder

Studie

Die Gase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O) haben seit der vorindustriellen Zeit den größten Teil der Klimaerwärmung verursacht. Das hat ein Forschungsteam der University of East Anglia berechnet.

Umgelegt auf emittierende Staaten trug die USA damit seit 1850 mit 0,28 Grad und fast einem Fünftel der Gesamtemissionen zur Erderhitzung bei. Der Anteil von China liegt bei 0,2 Grad, dahinter kommen Russland mit 0,1 Grad Celsius sowie Brasilien und Indien mit jeweils 0,08 Grad.

https://science.orf.at/stories/3218453/

Grönland-Eisschild auf halbem Weg zum Kipppunkt

Rasante Schmelze

Zwischen 2003 und 2016 hat das grönländische Eisschild 255 Milliarden Tonnen an Masse verloren. Ein Forschungsteam des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung PIK hat nun zwei Kipppunkte identifiziert, die zu unumkehrbaren Verlusten führen. Wenn wir 1.000 Gigatonnen CO2 emittiert haben, schmilzt der südliche Teil des Gletschers, ohne Möglichkeit, die Schmelze zu stoppen. Die Hälfte dieses Emissionsweges habe die Menschheit bereits zurückgelegt, so der Klimaforscher Dennis Höning vom PIK.

Bei 2.500 Gigatonnen Kohlendioxid in der Atmosphäre wird das grönländische Eisschild unumkehrbar verschwinden und zu einem Anstieg des Meeresspiegels von 7 Metern führen.

https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2022GL101827

Kurz gemeldet

Die Klimabelastung durch Privatjets nimmt zu. Vor allem Kurzstreckenflüge führen zu drastischen Treibhausgasemissionen. Österreich zählte 2022 rund 15.000 Privatjetflüge.

https://science.orf.at/stories/3218467/

Österreich betoniert seine Flächen zu

Hörtipp

Österreich geht mit seinen Flächen sehr verschwenderisch um, um nicht zu sagen fahrlässig: 11,5 Hektar werden hierzulande pro Tag versiegelt. Damit ist das Land europäischer Spitzenreiter in der Bodenvernichtung und weit weg von den 2,5 Hektar, die die Regierung in einem wirkungslosen Lippenbekenntnis als Ziel ausgegeben hat.

Versiegelte Böden beschädigen die Biodiversität, behindern das Versickern von Niederschlägen und führen zu Überschwemmungen.

Dass ein anderer Umgang mit dem Boden viele Vorteile hat, zeigen Positivbeispiele, die das JOURNAL PANORAMA gesammelt hat.

https://oe1.orf.at/nachhaltigleben/oekologie

Frühling

Die Forsythienblüte leitet den Erstfrühling ein. Im Vollfrühling brechen dann die Knospen von Apfel und Flieder auf. So poetisch beschreibt GeoSphere Austria, die ehemalige Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, die Etappen des Frühlings unter dem Blickwinkel der Vegetation.

Tatsächlich kommen die ersten Blüten heuer um circa eine Woche früher als im 30 Jahres-Schnitt „und mehr als zwei Wochen vor dem Durchschnitt im Zeitraum 1961-1990, der von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war“, so Helfried Scheifinger von GeoSphere. Im Grunde kein Problem für die Landwirtschaft und Gärten, wenn nicht der Frost die Blüten noch vom Baum wirft.

Über die App www.naturkalender.at sammelt der Klima- und Wetterdienst übrigens Naturbeobachtungen. Mit dem kostenlosen Programm kann man auch vergleichen, wo die eigene Region in ihrer Entwicklung über das Jahr gerade steht. Zusätzlich fließen die Beobachtungen in Forschungsprojekte ein.

Technik und Naturbewusstsein müssen sich nicht ausschließen, im Gegenteil. Seit ich die App „Birdnet“ benutze, die Vogelstimmen bestimmt, sehe und höre ich die Umgebung meiner Wohnung ganz anders.

Auch das Shoppen via Handy und Computer wird zunehmend rehabilitiert. Erst vor kurzem hat eine Studie gezeigt, dass die gebündelte Auslieferung von Paketen die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Einkauf mit längerem Anfahrtsweg um rund die Hälfte senken kann. Die Studie im Auftrag der Post wird übrigens durch Untersuchungen aus Deutschland bestätigt. All zu häufige Retouren fressen die bessere Öko-Bilanz allerdings wieder auf.

Da hilft es wohl, etwas Abstand zu Fast Fashion zu halten, seine Kleidergrößen nicht in kurzer Zeit drastisch zu verändern und nicht schon mit dem Vorsatz zu bestellen, dass man ohnehin einen Großteil der Ware wieder retournieren wird.

Ihr

Franz Zeller

https://help.orf.at/stories/3209922/

40.000 Arten in der weltgrößten Saatgutbank

Millennium Seed Bank

Mehr als 2,4 Milliarden Pflanzensamen lagert die Millennium Seed Bank in der südostenglischen Grafschaft Sussex. Das Projekt unter der Leitung des Kew Instituts ist auf die Konservierung von Wildpflanzenarten spezialisiert. Im Saatguttresor auf Spitzbergen lagern hingegen Getreide- und Nutzpflanzensamen.

Mit den Samen einer Orchidee und eines Affenbrotbaums hat die Millennium Seed Bank nun die 40.000 Arten-Grenze überschritten. 40% aller Pflanzenarten weltweit gelten als vom Aussterben bedroht.

https://science.orf.at/stories/3218108/

Weniger arbeiten muss nicht klimafreundlich sein

Zwischen Arbeitsdruck und Konsumwahn

Eine Reduktion der Arbeitszeit kann helfen, Emissionen zu reduzieren. Geschäftsreisen fallen weg, und der Energiebedarf für Kühlen, Heizen und Computerbetrieb im Büro reduziert sich. Eine schwedische Studie zeigte 2015, dass jedes Prozent weniger Arbeitszeit 0,8% Schadstoffe pro Haushalt einspart. Denn Menschen unter Zeitdruck tendieren zu schnellen, oft klimafeindlichen Lösungen: Es wird weniger repariert, stattdessen Neues gekauft, lieber ein Taxi genommen als ein Weg gesundheits- und lebensqualitätsfördernd zu Fuß zurückgelegt.

Andererseits führt mehr Freizeit nicht automatisch zu einem klimafreundlichen Leben. Bei gleich viel Geld und mehr Freizeit würden Menschen ihr Konsumverhalten möglicherweise ausdehnen und mehr Flugreisen unternehmen, meint der Wiener Soziologe Dominik Klaus.

Es gehe vielmehr um einen generellen Wertewandel.

https://science.orf.at/stories/3218077/

Gewinn durch Energiekrise

Nature-Studie

Eine Untersuchung unter Mitwirkung des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC zeigt, dass die Energiekrise nicht zwingend zu Wohlstandsverlust und Einbrüchen in der Wirtschaftsleistung führen muss. Je nach politischer Ausgestaltung könnten Klima UND Wirtschaft davon profitieren, etwa durch verpflichtende Effizienzmaßnahmen. Es gebe „durchaus die Chance, den Europäischen Green Deal und den Weg hin zur Klimaneutralität zu beschleunigen“, so Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Instituts.

https://www.mcc-berlin.net/news/meldungen/meldungen-detail/article/die-energiekrise-koennte-fuer-klima-und-wirtschaft-doppelt-guenstig-ausgehen.html

Kurz gemeldet

An sieben von zehn Tagen übersteigt die Feinstaubbelastung weltweit den Grenzwert. Während die Konzentration in Europa sinkt, ist sie in China, Südostasien und Nordafrika besonders hoch. Die kleinen Partikel, vorwiegend aus der Verbrennung wie etwa aus dem Straßenverkehr, dringen in die Lunge ein und können sogar bis ins Herz gelangen. Allein in der EU sollen im Jahr 2020 240.000 Menschen vorzeitig an der Belastung durch Feinstaub gestorben sein.

https://science.orf.at/stories/3218150/

Auch wenn Batterien nicht mehr für den Einsatz im Auto taugen, können sie noch ein Jahrzehnt genutzt werden. Diese Eigenschaft machen sich jetzt Firmen zunutze, die die ausgedienten Akkus zusammenschalten und als Großspeicher etwa für Solarparks verwenden.

https://orf.at/stories/3307026/

Tipp

Dass man auch Veranstaltungen nachhaltig auslegen kann, das zeigt unter anderem die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Am 20. März führt sie im Schlosstheater Schönbrunn in Wien mit Studierenden Joseph Haydns „Die Schöpfung“ als FairAnstaltung auf. Begleitet wird die „nachhaltige Schöpfung“ von einer Ausstellung, die sich der umweltverträglichen Zukunftsgestaltung widmet.

https://www.mdw.ac.at/veranstaltung/?v=2812847&g=55871

Mobilitätsgerechtigkeit

Hörtipp

Manche Gegenden sind sehr gut mit dem Öffentlichen Verkehr erreichbar, in anderen

Regionen wie der Südsteiermark, dem Südburgenland oder dem Waldviertel ist der „Transport für alle“ nur in Resten vorhanden. Das wirft in mehrerlei Hinsicht Fragen nach der Gerechtigkeit auf: Während etwa Menschen im Speckgürtel, der ohnehin von meist Gutverdienenden bewohnt wird, auf ein Auto verzichten können, müssen Bewohner entlegener Gegenden sehr viel vom Familienbudget für die Mobilität, namentlich ein eigenes Auto, ausgeben. Sie sind damit bei ohnehin mäßigem Einkommen auch noch zu einer un-ökologischen Fortbewegung gezwungen. Die DIMENSIONEN erkunden die Mobilitätspolitik unter dem Gesichtspunkt der sozialen Gerechtigkeit.

https://oe1.orf.at/artikel/701358/Mobilitaetsgerechtigkeit

Klima steckt überall drin

Heute, am 3. März, ist Internationaler Tag des Artenschutzes. Eingeführt wurde er vor genau 50 Jahren anlässlich der Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES. Wie diese Woche viele Wortmeldungen aus der Wissenschaft und von NGOs gezeigt haben, muss man Artenschutz, Biodiversität und Klima zusammen denken. Wie auch der Weltklimarat in seinen letzten Berichten betont hat, schlägt sich die Erderhitzung nicht zuletzt in der Artenvielfalt nieder, während uns intakte Naturräume vor vielen Klimafolgen schützen können.

Von Arno Aschauer, dem Teamleiter für Arten und Lebensräume beim WWF, habe ich diese Woche das Wort „Ökosystemleistungen“ gelernt und es später dann auch in der Broschüre Natur am Limit: Vielfalt des Lebens in Gefahr wieder gelesen: Es meint die Leistungen, die die Natur uns als Gesellschaft bietet, von der Wirtschaft bis hin zur Erholungsfunktion. Demnach haben fast 80% der untersuchten Ökosystemleistungen in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen.

Der Homo oeconomicus hat ja die Eigenschaft, das Leben sehr gern in Geld zu bemessen. Folgt man diesem Gedanken, so beträgt der Wert der Öko- und Natursystemleistungen auf dem Planeten jährlich zwischen 170 und 190 Billionen US-Dollar. Damit wäre die Natur die stärkste Volkswirtschaft der Welt, mit einem doppelt so hohen Bruttoinlandsprodukt wie alle Länder zusammengenommen. Diese Quantifizierung hat zweifellos einen hochabsurden Beigeschmack, aber wer Leben gern über den Kontostand bemisst, findet in diesen Zahlen genug Gründe, die Gratisleistungen der Natur zu erhalten.

Österreich bekleckert sich in Sachen Biodiversitäts- und Artenschutz ja nicht gerade mit Ruhm. In vielen europäischen Rankings liegt es entgegen dem gern kolportierten Image als Öko-Musterland weit hinten. Nur mehr rund 7 Prozent der Staatsfläche gelten als weitgehend frei von menschlichen Eingriffen. Viele Ziele im Artenschutz sind unverbindlich oder zwischen Bund und Ländern nicht koordiniert. Naturzerstörung wird sogar noch subventioniert. Das haben zuletzt Zahlen des WIFO gezeigt: Demnach fördert Österreich umweltschädliche Investitionen mit rund 6 Milliarden Euro pro Jahr.

Der Schutz der Arten und der Lebensräume ist ein Querschnittsthema, das in alle politische Bereiche Einzug halten muss: von der Raumplanung über die Finanz- und Verkehrspolitik oder die Energiewirtschaft bis hin zum Tourismus. Und zwar länger als nur einen Tag.

Ihr

Franz Zeller

PS Erwähnenswert wären auch der heutige Klimastreik oder die Klima-Klage, die Michaela Krömer im Namen von 12 Kindern kürzlich eingebracht hat. Aber über die heutige Protestaktion wird ohnehin aktuell intensiv berichtet, sodass wir mit dem Newsletter zu spät dran wären, und mit Klimaklagen werden wir uns in einer der nächsten Ausgaben des Ö1 Klima-Newsletters beschäftigen.

Wie sich der Klimawandel selbst verstärkt

Gefährliche Rückkopplungsschleifen

Schmilzt das Meereis, wird die Oberfläche dunkler und nimmt mehr Wärme auf. Dadurch schrumpft das verbleibende Meereis noch schneller. Dieser Rückkopplungsturbo ist eine der bekanntesten Feedback-Schleifen im Klimageschehen. Insgesamt 41 derartige Mechanismen hat ein Forschungsteam nun publiziert.

Es gibt auch Rückkopplungsschleifen, die dämpfend wirken. Bei einer Temperaturerhöhung nehmen Pflanzen zum Beispiel mehr CO2 auf und arbeiten damit dem Treibhauseffekt entgegen. Aber 27 der 41 aufgelisteten Phänomene wirken eindeutig destabilisierend auf das Klima. Dazu gehört etwa die massenhafte Ausbreitung von Schädlingen, die Bäume daran hindern, CO2 aufzunehmen.

Unklar ist, wann diese Rückkopplungen in eine ausweglose Spirale führen und das Klima unumkehrbar zum Kippen bringen.

Auf einer eigenen Seite präsentiert das Team der University of Oregon auch eine Reihe von Animationen, die zum Beispiel den Zusammenhang zwischen Waldbränden und dem Abschmelzen des Permafrosts verdeutlichen.

https://science.orf.at/stories/3217731/

Mehr Klimakompetenz im Gesundheitssektor gefordert

Offener Brief

Mit der Erderhitzung werden u.a. Infektionskrankheiten, Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme zunehmen. Der Klimawandel stellt also auch das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Aus diesem Grund fordern 30 Organisationen in einem offenen Brief an die zuständigen Ministerien, für mehr Klimakompetenz im Gesundheitssektor zu sorgen. Dazu gehört neben vielen weiteren Maßnahmen, mehr „community nurses“ für die Gemeindearbeit und „disaster nurses“ (Katastrophenkrankenschwestern und -pfleger) auszubilden.

https://science.orf.at/stories/3217904/

Geschichte des Mülls

Tipp

Müll aus allen Zeiten präsentiert momentan eine interessante Online-Ausstellung namens throwaway-history.eu. Das Naturhistorische Museum Wien beteiligt sich an der Aktion des Europäischen Hauses der Geschichte mit einer Dokumentation weggeworfener Waffen aus der Bronzezeit, die im niederösterreichischen Wöllersdorf gefunden wurden.

Statistiken über weggeworfene Lebensmittel findet man auf der Seite ebenso wie das Porträt einer italienischen Künstler:innengruppe, die aus Schrott Kunst macht.

Kurz gemeldet

Der heurige Winter war der sechstwärmste der 256jährigen Messgeschichte, wie Geosphere Austria meldet. In den Niederungen lag die Temperatur um 2,8 Grad über dem Mittel der Jahre 1961 – 1990, auf den Bergen um 2,3 Grad.

https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/sehr-milder-winter-1

Die Eisbedeckung in der Antarktis ist so gering wie nie zuvor. Mit einer Fläche von 2 Millionen km2 hat sie am 19. Februar ein Rekordminimum erreicht.

https://science.orf.at/stories/3217930/

Alles über Gas

Hörtipp 1

Ein Viertel der österreichischen Haushalte ist auf Gas angewiesen, die Industrie sowieso. Zuletzt waren die Preissteigerungen bei Gas einer der Haupttreiber der Inflation. Was natürlich zur Frage führt, woher wir in Zukunft unsere Energie nehmen, wenn Russland seine Lieferungen einstellt oder Gas einfach nicht mehr leistbar ist.

Mit Themen wie diesen beschäftigt sich die mehrteilige Serie „Alles über Gas“ im RADIOKOLLEG, das die Preisbildung an der Gasbörse ebenso beleuchtet wie die Versorgung mit LNG (Liquefied Natural Gas) oder die wirtschaftlichen und ökologischen Kosten von Fracking.

In der Woche vom 6.-9. März geht erfährt man im RADIOKOLLEG (Mo-Do, 9.05 Uhr) „Alles über Strom“.

Nachzuhören sind Sendungen wie diese im Ö1-Dossier „Nachhaltig leben“.

Wertvoller Müll

Hörtipp 2

Je nach Betrachtungsweise ist Müll entweder ein lästiges Überbleibsel oder eine Ressource. De facto gibt es viele Gründe, warum wir Abfälle und Reststoffe nicht achtlos wegwerfen, sondern getrennt sammeln sollen. Sie sind wertvolle Rohstoffe und können in den Produktionskreislauf zurückkehren. Was im Kunststoff-Abfall steckt oder wie Metalle, Papiere, Textilien und andere Stoffe aufbereitet werden, dokumentiert ein vierteiliges RADIOKOLLEG.

Wertvoller Müll – Rohstoffquelle der Zukunft – oe1.ORF.at

Technooptimismus als Falle

Wir lieben Zauber. Auch wenn er unter dem Deckmantel der Wissenschaft daherkommt. Beziehungsweise als großes Versprechen. Als im Dezember ein kalifornisches Labor den Durchbruch bei der Fusionsforschung verkündete, weil bei der Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium erstmals weniger Energie investiert als geerntet wurde, jubelte ein Teil des Globus auf. Mit einem Mal schien die Lösung aller Energieprobleme in Sichtweite und die beschwerliche Abkehr vom fossilen Irrweg obsolet, weil man ja nun ohnehin bald auf saubere Fusionsenergie zugreifen würde können.

Mitnichten.

Ein tauglicher Fusionsreaktor ist weiter entfernt als das Überschreiten der 2 Grad-Grenze. Manche glauben wohl tatsächlich an die Lösung der Klimakrise durch technologische Wunder, andere verwenden den Verweis auf den technological fix ganz einfach strategisch, um so an alten Technologien wie der Verbrennung festhalten zu können.

Auch der Verweis auf „grünen Wasserstoff“ ist so eine (Selbst-)Beruhigungspille. Die Erzeugung von Wasserstoff braucht etwa sechsmal mehr Energie als die direkte Nutzung von Sonnenstrom, ist also nicht sehr effizient. In Industrieanlagen, die hohe Temperaturen benötigen, wird er seine Berechtigung haben, aber sicher nicht beim Heizen von Haushalten, oder wie es Günter Pauritsch von der Energieagentur ausdrückte: Es sei nicht notwendig, „ein Gas mit 2000 Grad zu verbrennen, um damit 20 Grad Zimmertemperatur zu erreichen“. Ähnliches gilt für Methan aus erneuerbaren Quellen. Bedarf und Angebot klaffen um ein Vielfaches auseinander.

Bei einer Veranstaltung der Universität für Bodenkultur zählte Michael Narodoslawsky von der TU Graz Wasserstoff zu den „psychologisch netten Lösungen“ und verglich die dahinterliegende Haltung mit ‚Warten auf Godot‘: „Wir sitzen in unserer Hängematte, warten darauf, dass Öl durch Wasserstoff ersetzt wird und müssen uns nicht ändern. Es gibt aber einen Spielverderber, das ist die Effizienz“, so Narodoslawsky.

Auch der Boku-Professor Gernot Stöglehner bezeichnete die Hoffnung auf wundersame technologische Lösungen wie die CO2-Abscheidung aus der Luft als „Irrwege in der Energiewende“.

Jüngst flackern verstärkt auch wieder Geoengineering-Hoffnungen in der öffentlichen Diskussion auf. Wie riskant es ist, künstlich Folgen eines Vulkanausbruchs zu erzeugen und etwa per Flugzeug Schwefelpartikel in die Luft zu blasen, dokumentiert der an der Columbia Business School lehrende österreichische Kimaökonom Gernot Wagner in seinem eben erschienenen Buch „Und wenn wir einfach die Sonne verdunkeln?“. Auch in Marc Elsbergs neuestem Thriller „Celsius“ steht das Drehen am Klimarad im Mittelpunkt der Geschichte. Dort bläst China mit einer unheimlichen Flugzeugflotte den „großen Sonnenschirm“ in die Stratosphäre.

Angesichts der vielen internationalen Hinhaltungs- und Verwirrtaktiken ist wohl auch der Kommentar des UNO-Generalsekretärs Antonio Guterres verständlich, wonach die Beschränkung der Erderhitzung auf 1,5 Grad nur mehr auf „wundersame Weise“ erreichbar sei.

Technooptimismus mag ab und an durchaus angebracht sein. Aber als quasi-religiöse Grundhaltung ist er meist nur ein Ablenkungsmanöver, um an überkommenen Geschäftsmodellen und Verfahren festzuhalten (daher auch der Ruf der Autoindustrie nach Wasserstoffantrieb, der sinnvollerweise und aus Energieeffizienzgründen jenen Fahrzeugen vorbehalten sein sollte, die ihn auch wirklich brauchen).

Die Klimakrise benötigt kurz- bis mittelfristige Lösungen, oder wie es Gernot Stögmüller mit Blick auf die tickende Klimauhr ausdrückte: „Was wir jetzt nicht entscheiden, ist 2030 nicht realisiert.“

https://science.apa.at/power-search/4410564532718699370

Ozeane im Fieber

Auswirkungen bis nach Österreich

Noch nie seit dem Messbeginn 1955 enthielten die Ozeane so viel Energie wie im Vorjahr. Seit den 80er Jahren hat sich die Geschwindigkeit ihrer Erhitzung verdreifacht, weil die Meere 90% der überschüssigen Energie aus der Atmosphäre aufnehmen. Durch die Erwärmung durchmischen sich auch kalte und warme Wassermassen nicht mehr so wie in der Vergangenheit. Es kommt zu Schichtbildungen.

Die Meere nehmen auch CO2 aus der Luft auf, was im Wasser wiederum zu einer Versäuerung führt und etwa zum Korallensterben beiträgt.

Die Auswirkungen der wärmeren Meere reicht bis Österreich. Eine höhere Temperatur an der Wasseroberfläche führt zu stärkerer Verdunstung. Dadurch kommt es vermehrt zu Extremwetterereignissen. Im Winter fallen die wärmeren Wassermassen in der Luft allerdings nicht als Schnee zu Boden, sondern verstärkt als Regen.

https://orf.at/stories/3301690/

Unternehmen setzen Klimaziele nicht um

Europa

Die Mehrheit der europäischen Unternehmen hat keine nachvollziehbaren Pläne, wie die Klimaziele erreicht werden sollen. Das belegt eine Analyse des Carbon Disclosure Project (CDP).

Zwar habe rund die Hälfte der europäischen Unternehmen Klimaschutzpläne, die sich am internationalen Pariser Klimaziel einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad orientieren. Aber nicht einmal fünf Prozent der Firmen könnten nachweisen, wie sie diese Ziele erreichen und umsetzen wollen, so CDP.

Das Carbon Disclosure Project ortet eine große Lücke zwischen dem, was gesagt, und dem, was in den Firmen tatsächlich getan wird. Für seine Analyse hat es die Angaben von Unternehmen ausgewertet, die rund drei Viertel der europäischen Aktienmärkte repräsentieren.

https://orf.at//stories/3305388/

Klimajugendrat 2023

Rund 80 junge Menschen tauschen sich beim Klimajugendrat vom 22. – 24. Februar mit Parlaments-Abgeordneten zu klimapolitischen Themen aus. Zum Auftakt wird der Climate Action Award verliehen, bei dem es 9 Projekte in die Endauswahl geschafft haben, darunter der Climate Walk, das Klimadashboard oder vegane Kochkurse.

Organisiert wird der Klimajugendrat von der Bundesjugendvertretung (BJV) zusammen mit dem Klima- und Energiefonds.

Kurz gemeldet

In Österreich emittieren die reichsten zehn Prozent der Haushalte mehr als viermal so viel CO2 wie die ärmsten zehn Prozent. Das ist nur ein Beispiel, wie ungleich Treibhausgasemissionen je nach Einkommen und Vermögen verteilt sind. Betrachtet man die Klimawirksamkeit räumlich, ist vor allem der sub-urbane Raum, also der sog. „Speckgürtel“, besonders klimaschädlich, während der CO2-Ausstoß in Städten am geringsten sei.

https://science.orf.at/stories/3217609/

Hörtipp: Bedrohte Halligen

Die Halligen, das sind winzige Inseln im Wattenmeer der Nordsee; sie ragen nur knapp über den Meeresspiegel hinaus. Von den ursprünglich 100 Inseln sind nur mehr 10 übrig und bewohnt. So malerisch sie aussehen, erfüllen sie auch eine wichtige Funktion für die Küste: sie dienen als Wellenbrecher. Der Klimawandel droht nun auch die letzten verbliebenen Halligen zu verschlingen. Denn mit der Erderhitzung steigt sowohl die Intensität als auch die Zahl der Sturmfluten.  Die DIMENSIONEN schildern in 2 Teilen, wie es mit den Mini-Inseln weitergehen könnte.

https://oe1.orf.at/nachhaltigleben/soziales

Wind und Sonne überholen Gas

Sich Flugreisen leisten zu können, ist zu einem Symbol für bescheidenen Wohlstand geworden. In Wien in den Flieger zu steigen und knapp drei Stunden später in Málaga, fast in Sichtweite von Afrika, auszusteigen, hat auch etwas mit befreiender Entgrenzung zu tun. Gleichwohl ist das Fliegen kein unschuldiger Spaß mehr. Es trägt laut jüngstem IPCC-Bericht mit 3,1 Prozent zum weltweiten CO2-Ausstoß bei. Allerdings dürfte die Klimawirkung weitaus höher sein, da auch Wasserdampf und Stickoxide emittiert werden. So geht der Weltklimarat davon aus, dass der Flugverkehr mit rund 5 Prozent an der Erderwärmung beteiligt ist. Ein enormer Wert auch angesichts dessen, dass nur ein verschwindend kleiner Teil der Erdbevölkerung tatsächlich mit dem Flugzeug unterwegs ist bzw. sich Flüge leisten kann.

Welche Veränderungen es bräuchte, damit die Luftfahrt bis 2050 tatsächlich zu einem Netto-Null-Emittenten wird, das hat eine in dieser Woche veröffentlichte Studie  gezeigt. Demnach könnte man durch eine Dämpfung der Nachfrage 61 Prozent der Emissionen einsparen, 27 Prozent durch eine verbesserte Energieeffizienz. Konkret heißt das, die Subventionen des Luftverkehrs zu beenden, wie Jakob Graichen vom Öko-Institut e.V. in Berlin sagt: „Insbesondere [ein Ende für] die Befreiung von der Kerosinsteuer und Mehrwertsteuer auf internationalen Strecken würde sofort die Emissionen senken. Auch eine Verknappung von Slots an Flughäfen, zum Beispiel durch Nachtflugverbote, die diesen Namen wirklich verdienen, würde den Luftverkehr reduzieren. Ein Verbot von Kurzstreckenflügen ist hilfreich, der allergrößte Teil der Luftverkehrsemissionen stammt allerdings aus der Mittel- und Langstrecke.“

Das deckt sich weitgehend mit den Erkenntnissen des IPCC, der darauf drängt, Langstreckenflüge möglichst zu vermeiden und Kurzstreckenflüge durch den Ausbau des Zugverkehrs überflüssig zu machen. Der Weltklimarat kritisierte im Übrigen in seinem jüngsten Bericht auch, dass der Flugsektor bei seinen Versuchen zum Klimaschutz deutlich hinter anderen Bereichen zurückbleibt.

Sehr gespalten sehen Expert:innen die Chancen für nachhaltige Treibstoffe im Flugverkehr. Erzeugt man sie etwa über Sonnenlicht, bräuchte es „Sonnenkollektoren auf einer Fläche von etwa 40.000 Quadratkilometern, um den derzeitigen Bedarf an Flugkraftstoff zu decken. Das ist enorm, wenn auch viel weniger als die Fläche, die benötigt wird, um den neuen Strombedarf für Heizung und Verkehr zu decken“, wie Anthony Patt, Professor für Klimaschutz und -​anpassung an der ETH Zürich meint.

Unsicher ist auch, wie sich die Kosten für synthetische Kraftstoffe entwickeln werden. Derzeit kosten sie mindestens fünfmal so viel wie fossile Alternativen. „Es ist denkbar, dass sie bis 2035 nur noch doppelt so viel kosten. Die Treibstoffpreise machen etwa 30 Prozent der Flugkosten aus. Eine Verdopplung dieser Kosten würde also bedeuten, dass das Fliegen um 30 Prozent teurer würde als heute, wenn sich sonst nichts ändert“, so Patt. Er hält es allerdings für möglich, dass der klimaneutrale Flugverkehr 2050 nicht teurer ist als heute.

Die Flugindustrie zeigt sich derweil noch wenig engagiert. „Die Definition für nachhaltige Treibstoffe der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO verlangt nur eine Reduktion der Emissionen um zehn Prozent gegenüber fossilem Kerosin – völlig unzureichend mit Blick auf die Ziele für 2050“, kritisiert etwa Jakob Graichen. Deshalb ist für ihn völlig klar: „Von allein wird der Luftverkehr niemals klimaneutral werden. Eine starke Regulierung der Emissionen des Sektors und damit klarer politischer Willen ist unabdingbar.“

Und eine bewusstere Wahl unserer Verkehrsmittel steht wohl auch noch an.

Klimaerwärmung: Wie die Luftfahrt klimafit werden könnte – science.ORF.at

Erstmals mehr Strom aus Erneuerbaren als aus Gas

Energiewende in Europa

Laut Denkfabrik Ember Climate wurden im Vorjahr 22 Prozent des europäischen Stroms aus Solar- oder Windkraft produziert und nur 20 Prozent aus Gas. Damit haben erneuerbare Energieträger das fossile Gas zum ersten Mal bei der Stromerzeugung in der EU überholt. EU-weit konnten so Gaseinkäufe im Wert von zehn Milliarden Euro eingespart werden.

https://www.deutschlandfunk.de/erstmals-mehr-strom-aus-erneuerbaren-als-aus-gas-produziert-100.html

EU verlagert Umweltschäden nach Osteuropa

Konsum-Folgen

Es erinnert ein bisschen an das Floriani-Prinzip, wie die EU mit den schädlichen Umweltfolgen seines hohen Konsums umgeht: Laut einer Studie der University of Birmingham verlagert sie den Treibhausgasausstoß und den Materialverbrauch zu den östlichen Nachbarn, während diese innerhalb der Staatengemeinschaft abnehmen. Auch Brasilien, China und der Nahe Osten seien von dieser Verschiebung der Umweltkosten betroffen, aber am nachteiligsten falle sie für Osteuropa aus. Der wirtschaftliche Mehrwert der Schäden lande hingegen zu 85 Prozent in Europa.

https://orf.at//stories/3302846/

Niedrigere Tempolimits

Umweltschutz

Verkehrsexpert:innen sprechen sich in einem offenen Brief für niedrigere Tempolimits auf Österreichs Straßen aus. Sie plädieren für 30km/h im Ortsgebiet, 80km/h im Freiland und 100km/h auf Autobahnen. Die Limits würden nicht nur Unfälle mit Verletzten und Toten reduzieren, es sei auch „wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen“, dass niedrigere Geschwindigkeiten die effektivste Maßnahme zur Reduktion verkehrsbedingter Treibhausgas-Emissionen sind.

Eine Umfrage auf orf.at mit (Stand gestern) rund 50.000 Teilnehmer:innen zeigt, dass etwa die Hälfte eine Geschwindigkeitsreduktion unterstützt. https://oesterreich.orf.at/stories/3192857/

Kurz gemeldet

Eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad ist derzeit nicht realistisch. Das sagt der „Hamburg Climate Futures Outlook 2023“. Vor allem Unternehmen würden weltweit zu wenig für den Klimaschutz tun.

Studie: Klimaziel von 1,5 Grad nicht realistisch – science.ORF.at

Mehr Pflanzen in Städten können die Zahl der Hitzetoten reduzieren. Damit die hitzebedingten Todesfälle um ein Drittel zurückgehen, müsste die Bepflanzung laut „The Lancet“-Studie auf 30% der Stadtfläche ausgedehnt werden.

Klimaerwärmung: Bäume reduzieren Hitzetote in Städten – science.ORF.at